Kreuzfahrt-Reiseberichte

Reisebuchautorin  -  Marita Oppermann

Reisefotograf -  Uwe Oppermann


Reisebericht - Transatlantic Cruise 2007 mit der Norwegian Gem


Die Anreise erfolgte über Düsseldorf mit Air Berlin nach Barcelona, eine bequeme Verbindung. Durch die frühe Uhrzeit, Abflug 5.50 Uhr, verging die Zeit im wahrsten Sinne wie im Schlaf. Die Koffer waren sehr schnell da und per Taxi ging es zum Terminal; Kosten € 22 inklusive der extra berechneten 2 Koffer, die zum Fahrtpreis hinzu addiert werden. Bereits gegen 9 Uhr waren wir am Terminal. Vor der Gem lag die Pullmantur Oceanic, hinter der Gem die Century von Celebrity. Unsere Freunde, die 11 Tage mit der Century durchs Mittelmeer gefahren waren, erwarteten uns schon am Terminal. Nach einiger Zeit konnten wir unsere Koffer abgeben und ich beschwatzte den Sicherheitsmann im Terminal, uns doch schon in den Bereich mit den Sitzbänken zu lassen, so dass wir die Wartezeit bis 11 Uhr bequem verbringen konnten. Um 11 Uhr begann das Einchecken an vielen Schaltern, mit etlichen deutschsprachigen Mitarbeiterinnen, die schnell, professionell und überaus freundlich die Formalitäten erledigten. Gegen 11.30 Uhr durften wir aufs Schiff und die Gem erkunden. Unser erster Eindruck, wie auch alle weiteren waren durchweg positiv. Die sprichwörtliche deutsche Wertarbeit ist überall sichtbar. Okay, die Farben sind sehr kräftig, aber es harmoniert alles miteinander. Selbst die ausufernden innenarchitektonischen Zusammenstellungen in der Bliss-Lounge und im Seitenbereich der Spinnaker Lounge, harmonieren, sind aber vielleicht für das "ältere Semester" nicht gerade als Sitzgelegenheit bequem. So dachte ich zumindest am Anfang, bis ich eines besseren belehrt wurde, als ich diverse ältere Herrschaften schlummernd in diesen neumodischen Sitzgelegenheiten ausspannen sah. Aber gehen wir doch Punkt für Punkt gemeinsam durchs Schiff und erleben die Freude, auf einem nagelneuen Schiff, die rund 4.000 Seemeilen über den Atlantischen Ozean zu reisen.
Unsere Kabine: Deck 8, Kabine 8117. Auf den ersten Blick eine kleine, schmale Innenkabine. Aber nachdem die Betten auf unseren Wunsch auseinander gestellt wurden, bleibt in der Mitte genügend Platz zum Ein- und Aussteigen. Die Farben sind harmonisch aufeinander abgestimmt, der rötliche Holzton der Möbel ist sehr gefällig. Der Raum ist mit Teppichboden in verschiedenen Blautönen, mit einigen bunten Seetiermotiven ausgelegt. Schränke und Ablagen sind ausreichend vorhanden. Der 2-türige Kleiderschrank beinhaltet 20 Kleiderbügel, eine bisher ungekannte Anzahl, denn üblicherweise muss ich immer Bügel nachordern. Links vom Schrank ist ein offenes Regal mit 5 großen Ablagefächern, für Hemden, Shirts und Sonstiges gut geeignet. Eingebaut ist hier auch der Kabinensafe, der recht große Ausmaße besitzt und in den bequem längs mein Notebook passt. Rechts vom Schrank befindet sich der Schreibtischbereich mit 3 Schubladen, die groß und tief sind. Darüber zwei offene Fächer, einmal für das Tablett mit Gläsern und dem üblichen Eiskübel und einem weiteren großen Fach. Über dem Flachbild-TV befinden sich zwei weitere große Fächer, in die der übliche Kleinkram gepackt werden kann. Unter dem TV befindet sich eine weitere Ablage in Form eines quadratischen Tisches, mit Kaffeemaschine und einer 110 Volt-Steckdose. Eine 230 Volt-Steckdose befindet sind im Fach mit dem Eiskübel, eine weitere 110 Volt-Steckdose ist am Schminkspiegel vorhanden.
Das Bad ist klein, aber zweckmäßig eingerichtet, diverse Ablagemöglichkeiten befinden sich rechts vom Spiegel und unter dem Waschtisch. Vorhanden sind ein Seifenspender über dem Waschtisch und ein Spender für Shampoo und Duschgel in der Dusche. Körperlotion steht in einem Fläschchen bereit. Im Schrank im Flur hängen zwei weiße Frottee-Bademäntel. Die schräg eingebaute Toilette lässt leider nicht viel Kniefreiheit, aber mit etwas seitlichem Sitzen kann man dies einigermaßen kompensieren. Pluspunkte sind eine stabile Stange, die an der Innenseite der Badezimmertür und links von der Toilette, sowie in der Dusche angebracht sind, und die gehandikapten Menschen sicherlich das Aufstehen erleichtern können. Weiterer Pluspunkt ist die Schiebetür als Duschabtrennung und kein am Po festklebender Duschvorhang, den wir ja alle so hassen. Die Beleuchtung in der Kabine ist ausreichend, es fehlt leider ein Schalter am Bett, um die Gesamtbeleuchtung auszuschalten. Unsere Kabine ist eine Dreibettkabine, das dritte Bett kann von der Decke herunter geklappt werden, obwohl ich mir diesen Zustand für mich absolut nicht vorstellen kann. Besonders hervorheben möchte ich noch die Qualität der neuen Bettengeneration. Alle Matratzen sind mit einem Unterbett bezogen, die Oberbetten und Kopfkissen mit angenehmen Bezügen in weiß. Wir haben ganz hervorragend geschlafen.
Andere Kabinen: auf einer Kabinentour mit Mitreisenden von CruiseCritic haben wir einige Außenkabinen, Balkonkabinen, Mini-Suiten, Hecksuiten und Courtyard-Villas gesehen. Die letzteren durften wir nur in Begleitung des Concierge betreten , da der Suitenbereich für andere Gäste abgeschirmt ist. Das ist eine ganz andere Welt, eine Welt voller geschmackvoller Eleganz, gestaltet in fantastischen Farben, mit wunderschönen Möbeln, harmonischen Bildern und Accessoires. Bei einem Suitentyp kann man das gesamte Pooldeck überblicken, mit einer Außenterrasse und eigenem Whirlpool. Bei einem anderen Suitentyp kann man in der Badewanne auf einen Flachbildfernseher schauen, oder aber durch das Fenster auf den Ozean. Auch von der Dusche schaut man nach außen. Alle Suiten waren übrigens ausgebucht, wie man mir versicherte, wäre dies immer der Fall.
Die Crew: ich habe selten eine so freundliche Crew erlebt und der Eindruck hat sich jeden Tag bestätigt. Wirklich fast jeder grüßt freundlich und fragt wie es geht und es wirkt nicht aufgesetzt. Überall sind leitende Mitarbeiter zu entdecken, die sich auch nicht scheuen mit anzupacken. Offiziere sind auch präsent und jederzeit ansprechbar. In den Restaurants sind zu allen Zeiten leitende Mitarbeiter vorzufinden, die alles im Auge behalten und gerne mal ein Wort mit den Passagieren wechseln. Bezeichnend für das gute Ausbildungsniveau ist, dass bei Fragen, die nicht beantwortet werden können, eine andere Person befragt wird, und das Crewmitglied zurückkommt, um die Antwort zu geben. Erstaunlich fand ich, dass zum Meet & Greet der CruiseCritic-Gruppe der Kapitän, Hoteldirektor Klaus Lugmaier, Cruisedirektor, Food & Beverage-Manager, der Concierge Claudio und einige andere Offiziere anwesend waren. Sogar die Telefonnummern der entsprechenden Leute wurden genannt, damit man bei Bedarf um Hilfe bitten kann. Später am Abend lernten wir noch den Executive Sous Chef fürs Garden Café, Andreas aus Berlin, kennen. Außerdem Bernhard, den österreichischen Ass. Food & Beverage Direktor. Beide gaben uns ebenfalls ihre Karten und sind Gesprächen nicht abgeneigt. Wenn immer man eine Frage hatte, oder über eine Restaurantreservierung sprach, wurde sofort das Telefon ergriffen und ein Tisch im entsprechenden Restaurant reserviert. Besonders Bernhard hat sich in außerordentlicher, zuvorkommender Weise um uns gekümmert und uns auch zu einer Galleytour eingeladen. Bei dieser sahen wir noch ein wenig mehr, als bei vorherigen Touren auf anderen Schiffen. Wir gingen noch 2 Decks tiefer, sahen, wo alles ein- und ausgeladen wird, besichtigten die Kühlräume, sahen die Abwassersysteme und einiges mehr. Kapitän Hilden aus Finnland dreht jeden morgen mit einem Kaffee in der Hand seine Runde durch das Garden Café und bleibt gerne mal für ein Schätzchen stehen. So erhalten wir dann den Wetterbericht aus erster Hand. Auch in anderen öffentlichen Bereichen ist er hin und wieder zu sehen und im freundlichen Small-Talk mit Passagieren anzutreffen.
Folgen Sie mir zu einem Schiffsrundgang, vielleicht können Ihnen meine Beschreibungen und Fotos ein wenig von dem wiedergeben, was uns so gefallen hat.
Deck 4:Kabinen und Medical Center; wir hatten Gelegenheit, die so genannte "Medical Facility" zu besichtigen, geleitet von 2 Ärzten und 3 Krankenschwestern. Die Ausstattung ist zweckmäßig und nur für Notfälle gedacht. Es können keine Eingriffe mit großer Anästhesie vorgenommen werden. Ein Zimmer beherbergt eine so genannte ICU (Intensive Care Unit) für 2 Personen. Ein Operation Room ist für die Eingriffe gedacht, ein tragbares Röntgengerät ist vorhanden.
Deck 5:Kabinendeck
Deck 6.Das Stardust Theater für etwas über 1.000 Passagiere, ist leider viel zu eng konzipiert. Die Sitzreihen stehen zu eng beieinander, die Sitze sind nicht sehr breit, so dass man mit den Nachbarn unbeabsichtigter weise zusammenstößt, vor allem beim Applaus. Wenn jemand vorbei möchte, muss die gesamte Sitzreihe sich erheben, da absolut keine Kniefreiheit vorhanden ist. Daher würde ich auch nicht zum Bestellen eines Getränkes raten, da man dieses nicht in den vorhandenen Halterungen abstellen kann. Die Polsterungen sind in einem angenehmen blau, der Teppich ist blau und mit Maskenmotiven bedruckt. Leider sind die Scheinwerfer auf der Bühne noch nicht optimal eingestellt, so dass man mehrmals heftig geblendet wird. Die Meeting Rooms, diverse Bars, das Le Bistro - Französisches Restaurant - und das Gem Club Kasino befinden sich ebenfalls auf diesem Deck. Der Magenta Main Dining Room und hinten am Heck der Grand Pacific Main Dining Room mit herrlicher Aussicht durch die Heckfenster sind die Hauptrestaurants der Norwegian Gem und über das Deck 7 mit einer Treppe nach Deck 6 zu erreichen. Das Grand Pacific hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich normalerweise eine modernere Einrichtung bevorzuge. Aber hier stimmte alles, die Möblierung und die Dekorationen. Das Magenta ist dagegen modern eingerichtet, bietet aber nicht so viel Atmosphäre.
Deck 7: Hier befindet sich der obere Eingang des Stardust Theater. Mittschiffs befinden sich das Orchid Garden Asian Restaurant, die Sushi-Bar, das Teppanyaki-Restaurant, und diverse Boutiquen/Shops. Weiter hinten befindet sich das so genannte Crystal Atrium mit dem Java-Café, Internet Café, Shore Excursion Deck, Future Cruise Consultant, Rezeption, Fotogalerie und Kunstgalerie. Was ich an diesem Deck so liebe, ist die Möglichkeit, außen das Schiff komplett umrunden zu können und hier geschützt seine täglichen Runden zu laufen; Joggen ist hier nicht gestattet. Die Nutzung des Internets kostet 75 Cent pro Minute, plus einmalige Anmeldegebühren in Höhe von $ 3,95. Es sind Pakete zu erwerben: 250 Minuten kosten $ 100, das sind 40 Cent pro Minute, das zweite Paket kostet $ 55 für 100 Minuten und entspricht somit 55 Cent pro Minute. Die Schnelligkeit ist natürlich nicht besonders, daher dauern zwei kurze Forumsbeiträge mal eben 10 Minuten, also ein Betrag von $ 7,50. Die Platzverhältnisse im Internet Café sind ziemlich eng, es stehen 8 Computer zur Verfügung. Man kann sich aber auch aus den öffentlichen Bereichen mit seinem Notebook nach vorheriger Anmeldung wireless einloggen. Es besteht die Möglichkeit ein Zeitungsabonnement zu bestellen. Man gibt die gewünschte Zeitung an (z.B. Frankfurter Allgemeine Zeitung), diese wird dann täglich über das Internet heruntergeladen und auf Din á 3 ausgedruckt und am späten Vormittag auf die Kabine geliefert. Kostenpunkt: $ 3,95 pro Tag; wenn man das Abo für 5 Tage bestellt, erhält man 15 Internetfreiminuten. Am Heck befinden sich die 4 Bowlingbahnen, die gut genutzt werden und auf denen allen Unkenrufen zum Trotz, wenn man das Bowling beherrscht, hervorragend gespielt und abgeräumt werden kann. Die Bliss Ultra Lounge und Night Club sind nicht für jeden Geschmack, aber doch sehr individuell eingerichtet. Leider kann ich nichts über den nächtlichen Betrieb sagen, da uns die gesunde Seeluft doch meistens früh ins Bett getrieben hat.
Deck 8: Hier befinden sich Kabinen im Heck und Bug, im mittleren Bereich liegen das Tequila Latin Tapas Restaurant und das Blue Lagoon Restaurant im oberen Bereich des Crystal Atrium. Im Blue Lagoon kann ab 7 Uhr morgens ein eingeschränktes Frühstück eingenommen werden.
Deck 9, 10 und 11 Hier befinden sich nur Kabinen und Suiten mit einer Ausnahme auf Deck 11: am Bug geht man an den Passagierkabinen vorbei und erreicht Steuerbord den natürlich gesperrten Brückenzugang. Man geht nach links weiter, biegt rechts ab und erreicht einen Raum, der einen direkten Blick in die Brücke auf gleicher Höhe ermöglicht. Ein Doppel der nautischen Instrumente für die Kontrolle des Kurses, Geschwindigkeit, Propellerdrehzahl, Drift u.a. ist genau zu beobachten. Ein weiterer Bildschirm zeigt die gleichen Werte in anderer Darstellung. Ein Flachbildschirm an der Wand zeigt einen Endlosfilm über die Entstehungsarbeiten der Norwegian Schiffe in der Meyer-Werft. An der Wand hängt eine Seekarte mit der aktuellen Seesituation und dem aktuellen Kurs. Ein interessanter Anlaufpunkt für viele Mitreisende, von denen viele noch nie eine Brücke gesehen haben.
Deck 12: Vorne befinden sich das Yin und Yang Spa, sowie das Fitnesscenter Body Waves. Beide Bereiche sind erstaunlich groß und natürlich mit den modernsten Geräten ausgestattet. Der Wellnessbereich ist leider kostenpflichtig, $ 20 pro Tag oder $ 95 für die gesamte Cruise. Dafür erwarten den Gast verschiedene Wohlfühlpools, beheizte Liegen, Ausblicke aufs offene Meer, auch von der geräumigen Sauna aus. Die Räume für die diversen Anwendungen sind in großer Zahl vorhanden und sehr angenehm ausgestattet. Die Preise sind natürlich wie bei jeder Reederei enorm hoch. Ich habe ein Angebot genutzt, genannt 20/20/20. Dies bedeutet eine Auswahl von drei verschiedenen Anwendungen, jede 20 Minuten lang, zum Preis von $ 102 plus inzwischen 18 % Service Charge für die Angestellte. Mittschiffs innen befinden sich die Bibliothek, der Kartenspielraum und ein weiterer Veranstaltungsraum. Außen mittschiffs befindet sich der Poolbereich mit einer großen Wasserrutsche, zwei Pools, davon ein Pool nur für Erwachsene, sowie 4 Whirlpools. Außerdem die Topsiders Bar & Grill, die Kleinigkeiten an Snacks und Kuchen anbietet. Das Mobiliar besteht einerseits aus beigefarbigen Liegen mit dicken Auflagen, beigen Kunststoffflechtstühlen und Tischen für 4 Personen, im seitlichen Bereich sind dieselben Kombinationen in braun gehalten. Außerdem gibt es einige Kuschelecken mit großen Couchen oder Doppelliegen, die stark genutzt werden. Im Poolbereich wird von Zeit zu Zeit ein Außenkasino mit Black Jack Tischen betrieben. Insgesamt ist die Möblierung die bisher beste, die wir auf allen Schiffen hatten. Im hinteren Innenbereich befindet sich das große Selbstbedienungsrestaurant Garden Café, dass sehr ansprechend und abwechslungsreich möbliert ist, aber an manchen Stellen zu wenig Bewegungsfreiheit bietet. Meiner Meinung nach ist es für die Schiffsgröße zu klein konzipiert. Zur Backbordseite befinden sich große Scheiben, in der Mitte und Steuerbord befinden sich die Selbstbedienungsstationen für u.a. Pasta, Pizza, Salate, Fleisch, Fisch, Brot. Am Ende des Restaurants ist eine Ecke mit kleinem Selbstbedienungsbereich für Kinder eingerichtet. Wegen des Platzmangels mussten hier aber auch des Öfteren Erwachsene Platz nehmen. Der Weg führt dann nach draußen, auf eine großzügige Terrasse und dem Great Outdoor Grill. Das Italienische Restaurant La Cucina befindet sich an der Steuerbordseite auf Deck 12.
Deck 13: Vorne befindet sich die Spinnaker Lounge, die für größere Veranstaltungen genutzt wird. Sie ist im Mittelbereich konservativ gestaltet, aber in den Außenbereichen bei den Fenstern stehen die verrücktesten Sitzgelegenheiten. Ausgefallen in Farbe und Design, aber doch von den Leuten, auch der älteren Generation akzeptiert. Die Kapelle bietet Platz für 16 Gläubige. Die Laufflächen für Jogging und Walking, sowie ein Sonnendeckbereich führen vorbei am Bali Hai Bar & Grill. Das Joggingdeck ist teilweise sehr eng, vor allem bei Gegenverkehr, da manche Leute nicht wissen, dass man gegen den Uhrzeigersinn läuft.
Die Star Bar ist tagsüber geschlossen und nur für VIP-Gäste zugänglich, die dort in einem weiteren Raum des Cagney´s ihr Frühstück und ihren Lunch in einer ruhigen, gepflegten, von anderen Gästen abgeschirmten Atmosphäre einnehmen können. Gegenüber befindet sich das reguläre Cagney´s Steakhouse, ein absolutes Genusserlebnis für Freunde eines guten Steaks. Am Heck finden Sportbegeisterte einen sehr großen Multifunktionssportplatz, komplett mit einem Netz abgeschirmt. Gespannt ist ein Netz für die Tennisspieler an Bord. Außerdem sind Basketballkörbe auf beiden Seiten aufgestellt. Interessant, die Tribünen für interessierte Zuschauer.
Deck 14: Hier befindet sich die Rock Climbing Wall, die restlichen Bereiche des Decks sind nur zugänglich für Bewohner der Suiten und Gardenvillas. Vorne befindet sich noch ein Sonnendeck.
Deck 15: Hier befinden sich vorne noch einmal ein Sonnendeck und im hinteren Bereich der abgeschirmte Bereich der Sonnendeck Villen.
Aufzüge Insgesamt gibt es drei Aufzugsbereiche mit je 4 Aufzügen, vorne, hinten und mittschiffs. Aber nicht mit allen Aufzügen sind alle Etagen zu erreichen, so gehen die hinteren Aufzüge nur von Deck 7 bis Deck 12. Es dauert schon eine geraume Zeit, bis man sich auf dem Schiff zurecht findet, und wir hatten zum ersten Mal den Schiffsplan immer bei uns. Hinweis: auf den Kabinendecks weisen die Delphine im Teppichboden die Richtung nach vorne.
Restaurants Auf dem gesamten Schiff verteilt bietet das Freestyle-Cruising-Konzept die verschiedensten Möglichkeiten, sich den Tag oder den Abend mit Essen zu versüßen. Einige der Restaurants sind aber eher Grills, die mit den Bars kombiniert sind.
Einige Restaurants bieten zum frühen Abendessen zwischen 17.30 Uhr und 18.30 Uhr ein Special 2 for 1, eine preiswerte Möglichkeit für diejenigen, die gerne früh speisen. Ausgenommen sind das Teppanyaki und die Sushi-Bar
Das Cagney´s Steakhouse haben wir gleich am ersten Abend besucht, für das 50% Special, haben also nur $ 20 für 2 Personen plus Getränke bezahlt. Das Cagney´s hatte für mich die eleganteste Einrichtung des Schiffes, gelbe, sehr bequeme Lederstühle, schwarz abgesetzt, die Tische in einem dunklen Holz, nur gedeckt mit schwarzen Tischsets, ohne jegliche Tischdecken. Es bietet hervorragenden Service von gut ausgebildeten Kellnern. Wir haben 3 verschiedene Hauptgerichte gewählt (wir waren zu viert). Hervorragend waren alle drei Gerichte, Thunfischsteak, Filet Mignon und Porterhouse Steak. Die Beilagen wurden in schwarzen Gusstöpfchen serviert. Nach dem Essen werden kostenlos Kaffee, Espresso oder Cappuccino serviert. Laut meinen Kaffeetrinkern in einer guten Qualität. Auch an unserem zweiten Abend im Cagney´s, erwartete uns wieder eine hervorragende Fleischqualität bei Filet Mignon und T-Bone-Steak, sowie leckeren Beilagen, die auch nachgeordert werden konnten. Hier haben wir noch einmal so richtig gut geschlemmt. Der Service war wie immer exzellent und lässt keine Wünsche offen.
Das Le Bistro, das französische Spezialitätenrestaurant, bietet für $ 15 pro Person keine große, aber gute Auswahl an Vorspeisen, Hauptgerichten und Dessert. Für $ 10 pro Person mehr kann man ein hervorragendes Menü, bestehend aus Gänseleberpastete, einer französischen Zwiebelsuppe, einem sehr großen Stück Chateaubriand und einem köstlichen Schokoladensoufflé bestellen. Okay, $ 50 für 2 Personen sind natürlich ein nicht geringer Aufpreis, aber das Essen war dies Wert. Als Alternative zum Rindfleisch kann man auch Lamm bestellen. Die Kombination Essen, die schöne Atmosphäre des Restaurants und der gute Service haben uns auch hier einen schönen Abend beschert.
Das Magenta, das zweite Hauptrestaurant, haben wir abends ausprobiert. Wir sind gegen 19 Uhr zum Restaurant gegangen und hatten keine Wartezeit. Das Restaurant ist mit 4er und 6er Tischen ausgestattet, die Möblierung ist sehr ansprechend und bequem. Durch ein Missverständnis haben wir leider länger auf das Aufnehmen unserer Bestellung gewartet, dann kam das Essen aber sehr schnell. Allerdings waren wir nicht so zufrieden; die kalten Vorspeisen waren zu stark gekühlt. Das Hauptgericht war nicht schlecht, aber auch nicht überragend.
Grand Pacific Restaurant - Im Grand Pacific Main Dining Room haben wir dreimal zu Mittag gegessen. Zweimal hatten wir einen wunderbaren Tisch an der Fensterwand am Heck des Schiffes. Die Auswahl bietet für jeden Geschmack etwas, die Portionen sind für einen Lunch nicht zu groß und sehr wohlschmeckend. Der Service ist gut, aber nicht mit dem Service in den Spezialitätenrestaurants zu vergleichen. Die Geräuschkulisse hält sich für einen Raum dieser Größe in Grenzen, man kann in einem angenehmen Rahmen sein Essen genießen. Auch das Abendessen am letzten formellen Abend ließ keine Wünsche offen und selbst ein Extrawunsch (das Tiramisu als Dessert aus dem La Cucina Restaurant) wurde erfüllt.
Das La Cucina - ist zuzahlungsfrei und daher und wegen seines guten Rufes, ständig ausgebucht. Apropos Reservierungen, diese kann man nur für den gleichen Tag und den folgenden Tag vornehmen. Reservierungen können an einem Servicepoint vor dem Magenta vorgenommen werden. Vielen unbekannt, dass auch im Grand Café an einer Servicestelle alle Restaurants reserviert werden können, die einer Reservierung bedürfen. La Cucina ist, wie der Name schon sagt, ein Italienisches Spezialitätenrestaurant. Eingerichtet ist es im Stil einer typischen Trattoria, mit blanken Holztischen und einfachen Stühlen. Alles sieht so aus, als wäre es schon lange in Benutzung. Die Wände sind teilweise mit echten Klinkersteinen verkleidet. Die liebevoll zusammengetragenen Dekorationselemente vervollständigen das stilvolle Ambiente. Das Essen, oder soll ich sagen, der Essgenuss beginnt mit einer Auswahl an Antipasti. Zu frischem Brot wird auf einem Tellerchen Öl und Balsamico Essig gereicht, um das Brot damit zu tränken. Dann folgt der Salatgang, ein Zwischengang mit Pasta, bei dem man die Pastasorte und die Soße selber bestimmen kann. Es folgt der Pizzagang; diesen kann man auch als Gemeinschaftspizza bestellen, da es sonst definitiv zu viel wird falls man noch ein oder zwei weitere Gänge bestellen möchte. Sie können Ihre Pizza aber auch als ersten Hauptgang ordern, entweder die vorgegebenen Pizzen oder eine selbst zusammengestellte Pizza bestellen. Der zweite Hauptgang bestand in unserem Fall aus Veal Marsala, dünn geschnittenem Kalbfleisch angerichtet mit einer köstlichen Marsala-Soße. Dazu wurde Spinat serviert, andere Beilagen, wie Bratkartoffeln oder Risotto konnten dazu bestellt werden. Als Nachtisch meine Empfehlung ein herrliches Tiramisu, leicht (naja, das ist relativ) in der Konsistenz (aber sicherlich nicht hinsichtlich der Kalorien) und es zergeht förmlich im Mund. Mein Mann möchte, dass ich seinen Nachtisch erwähne, einen schönen Becher Vanilleeis mit Macadamia-Nüssen, die ihn an unsere Hawaii-Cruise erinnert haben.
Tequila - das mexikanische Spezialitätenrestaurant, bietet mittelamerikanische Speisen ohne Zuzahlung. Kleine und mittelgroße quadratische Tische, sowie einige wenige größere rechteckige Tische, jeweils mit vier Stühlen bieten den Gästen Platz. Man sollte darauf achten, die kleinen Tische nur zu akzeptieren, wenn man zu zweit ist. Ansonsten bieten sie zu wenig Platz. Serviert werden zu Beginn Tortilla Chips und ein köstliches herzhaftes Tomaten Dressing. Angeboten werden mehrere Appetizer, wie leicht angebratener kalter Thunfisch, hübsch dekoriert auf einer köstlich gefüllten Zwiebel. Als Zwischengang wählten wir einen Salat und als Hauptgericht haben mich die Schweinerippchen mit einer leckeren Marinade zufrieden gestellt. Uwe war mit seinen 3 Fischsorten, bedeckt mit einer schmackhaften roten, leichten Soße ebenfalls sehr zufrieden. Als Dessert haben wir uns ein köstliches Kokosnusseis mit Ananasstückchen gegönnt, eine tolle, unerwartete Kombination.
Extra Services für Suitengäste Für die Bewohner der großen Suiten, der Garden- und Courtyardvillas und einige VIP´s gibt es diverse Extras. Die Gäste haben die Möglichkeit, in einem abgeschirmten Bereich des Cagney´s zu frühstücken und zu lunchen. Nur per Anmeldung vor dem Cagney´s und der Kontrolle, ob Ihre Suitennummer auf der Liste steht, erhalten Sie Einlass über den Concierge Bereich in der Star Bar auf Deck 13 und können im geschmackvollen Rahmen, mit hervorragendem Service Ihre Auswahl aus einer abgespeckten Version der täglichen Speisekarte im Grand Pacific treffen. Sie genießen die Ruhe und die Qualität eines erstklassigen Servicebereiches, mit Blick auf die Poollandschaft. Diese Gäste erhalten außerdem jeden Nachmittag köstliche Petit Fours oder kleine Snacks auf die Kabine geliefert, als Appetizer für das Abendessen. Im Stardust Theater steht für die Bewohner der großen Villen und Suiten ein besonderer Logenbereich zur Verfügung, zu dem Sie vom Concierge persönlich geleitet werden. Der Concierge nimmt außerdem Reservierung für seine Gäste in den Spezialitätenrestaurants vor und alle weiteren Reservierungen, wie für Ausflüge oder im Spabereich. Einige Suiten haben einen eigenen Butler. Für die Ausschiffung wird eine VIP-Behandlung angeboten. Der Concierge sorgt für eine Extraabfertigung des Gepäckes und die Gäste können in einem separaten Restaurantbereich warten, bis Sie bereit sind, von Bord zu gehen. Für alle Gäste gilt, dass man wesentlich länger als normal an Bord bleiben kann, dass aber bis spätestens 11.30 Uhr alle Gäste das Schiff verlassen haben sollen. Das ist sehr angenehm, wenn der Flug später gebucht ist.
Trinkgelder Es werden automatisch $ 10 pro Tag und Person dem Bordkonto belastet. Wer nicht zufrieden ist, kann diese Beträge an der Rezeption abändern. Wer mit dem Service zufrieden ist, dem bleibt es überlassen, den entsprechenden Servicekräften noch einen Extrabetrag zukommen zu lassen. Die Aufteilung der Trinkgelder geschieht nach dem gleichen Schlüssel, den Sie von anderen Schiffen gewohnt sind. Also $3,50 für den Kabinensteward, $3,50 für die Waiter usw.
Disembarkation/Ausschiffung Jeder Gast kann bestimmten, wann er das Schiff verlassen will. Nur für die Gäste, die einen Ausflug mit anschließendem Transport zum Flughafen oder zu einem bestimmten Hotel gebucht haben, wird die Farbe der Kofferanhänger vorgegeben. Diese Kofferanhänger werden auch auf die Kabine geliefert. Alle anderen Gäste können sich Ihre Farbe, die von der Zeit des von Bord Gehens abhängt, selber aussuchen. Die Kofferanhänger liegen in einem Regal rechts von der Rezeption aus. Für das Ausschiffen finden Veranstaltungen im Theater statt, eine Extraveranstaltung für die Deutschen wurde durch die International Hostess durchgeführt. Die Pässe können vorher an der Rezeption abgeholt werden und man erhält ebenfalls die Formulare für die Einwanderungsbehörde, wie auch für den Zoll. Der Morgen begann für uns mit einem guten, ruhigen Frühstück im Cagney`s. Im Garden Café war dagegen die Hölle los. Wir konnten uns Zeit lassen, sind dann gegen 10 Uhr zur Bliss Lounge und haben uns in die Schlange der Nicht-US-Bürger eingereicht, um zur Einwanderungsbehörde zu gehen, dessen Mitarbeiter sehr locker waren. Dauer insgesamt 35 Minuten, danach wurden wir von Rezeptionsmitarbeitern ausgecheckt, konnten unsere Sachen in aller Ruhe aus der Kabine holen und von Bord gehen. Das Gepäck stand bereit und wir sind mit einem Flughafen-Shuttlebus für $ 15 pro Paar in ca. 15 Minuten zum Flughafen, dem Logan Airport gefahren. Der Lufthansa Schalter war noch nicht geöffnet, wir fanden aber Sitzplätze, um auf die Öffnung der Schalter zu warten und dann unsere Zeit bis 16.50 Uhr, unserer Abflugzeit durch zu bringen.
Schiffsverhalten Trotz teilweise erheblicher Seitenneigung, aber auch den Bewegungen zum Bug und Heck merkt man kaum etwas vom Seegang. Ich habe mich in keiner Weise unwohl gefühlt, obwohl am vorletzten Tag die ersten Seekrankheiten bei zunehmendem Seegang (3,5 m Wellenhöhe/starker Wind) gemeldet wurden.
Unterhaltung Natürlich gibt es jeden Tag die üblichen Veranstaltungen, wie Bastelkurse, Tanzkurse, Bingo und Kinovorführungen im Theater, also alles was wir von anderen Schiffen auch kennen.
Dazu kommen noch die Darbietungen verschiedenster Künstler in unterschiedlichen Bereichen des Schiffes. Die Bars sind teilweise etwas klein konzipiert, bis auf die Spinnaker Lounge auf Deck 13 vorn. Die erste Production Show „World Beat“ hat uns sehr gut gefallen, besonders der Irische Part. (Für RCCL-Fans: ich würde Sie qualitativ mit „City of Dreams“ gleichsetzen). Das Showensemble besteht aus einer Band, bestehend aus 7 Musikern und dem Tanzensemble von 4 Tänzern und 6 Tänzerinnen. 3 Sänger und 2 Sängerinnen mit guten Stimmen tragen zum Erfolg der Shows bei. Es finden sehr viele schnelle Kostümwechsel statt, dafür sind es nach meiner Meinung weniger aufwendige Bühnenbilder. Ich denke auch, dass die Bühne etwas kleiner ist als bei RCCL. Die zweite Production Show „Get down tonight“ hat als Thema die Musik der 70er Jahre mit vielen tollen Kostümen und Songs, die uns an unsere frühe Erwachsenenzeit erinnerten. Sie macht einfach Spaß und dauert leider für uns nur 45 Minuten, für das Ensemble ist diese dreiviertel Stunde sicherlich anstrengend genug. Als Abschlussshow am zweiten formellen Abend, gleichzeitig unserem vorletzten Abend, wurde die Show „Colorz“ gezeigt, mit anschließender Farewell-Show der Crew. Das war ein Showspektakel; die Lieder hatten alle Bezug zur Farbe, mit der die Bühne ausgeleuchtet wurde. Und wieder unzählige schnelle Kostümwechsel. Wegen des starken Seegangs trugen die Tänzerinnen diesmal flache Schuhe und das Tempo war trotzdem atemberaubend. Alles in allem bot das Ensemble uns in allen drei Shows tolle Abendunterhaltung, die hochklassig war. In der Farewell-Show gesellten sich zu einem eigens geschriebenen Song nach und nach über 100 Crewmitglieder aus allen Bereichen des Schiffes auf die Bühne, von denen einige noch einmal vorgestellt wurden. Dem Applaus nach zu urteilen, waren alle Anwesenden genau wie wir, sehr mit dem Service, dem Essen, den Shows und der gesamten Cruise sehr zufrieden.
Wir haben uns nicht alle Künstler angesehen. Bemerkenswert war allerdings der Jongleur Romano Frediani, der außergewöhnliche Akrobatik in einem sehr unterhaltsamen, modernen und humorvollen Rahmen bot. Er leitete außerdem noch das berüchtigte Spiel „The Quest“, bei dem die Amerikaner mit großer Begeisterung mitmachen und sich teilweise zu Hause schon darauf vorbereiten.
Eine Unterhaltung der besonderen Art bot am vorletzten Tag eine einstündige Veranstaltung mit dem First Officer, der in einem humorvollen Power Point Vortrag im Stardust Theater einen Einblick hinter die Kulissen gegeben hat. Danach kamen der Kapitän Mikael Hilden und der Chefingenieur, die launig die verschiedensten Fragen aus dem Publikum beantworteten. Es scheint auch in diesem Teil der Crew ein herzliches Verhältnis zu bestehen, was an den Frotzeleien deutlich wurde.
Erstaunlich gut war auch die Talentshow der Passagiere am letzten Abend in der Spinnaker Lounge. Laut Cruisedirektor gab es mehr Anmeldungen als bei den letzten Cruises. Was ich nicht so positiv fand, dass man beim Bestellen eines Smoothie-Cocktails ein „teures“ Souvenierglas mitbezahlen musste, dass zudem noch von der Spirit und nicht von der Gem ist.
Etwas zu den formellen Abenden: davon gibt es zwei auf einer 9-Tage Kreuzfahrt. Nur diejenigen, die ins Hauptrestaurant "Grand Pacific" wollen, müssen sich entsprechend kleiden. D.h. mit Jeans wird man auf jeden Fall zurückgewiesen und muss auf eins der anderen Restaurants ausweichen. Ansonsten liefen die Gäste auf dem Schiff in Kleidung jeglicher Art herum. Allerdings haben wir noch nie so viele schlechte gekleidete Mitreisende gesehen, so viele Freaks, die einem manchmal den Appetit verderben konnten. Einige waren dabei, die man ohne weiteres für irgendwelche Psychopaten halten konnte.
Passagierzusammensetzung: Insgesamt waren 2.019 Passagiere an Bord, 943 Frauen und 1.076 Männer. Wie immer waren die meisten Gäste aus den USA, 1.160, gefolgt von den Briten mit 264, den Deutschen mit 263, den Kanadiern mit 114. Ansonsten waren über Brasilien, Australien Indien bis zu Südafrika insgesamt 33 Nationen vertreten. Das Alter war sehr gemischt, die wenigen mitreisenden Kinder und Jugendlichen sind kaum aufgefallen. Was allerdings auffiel, war, dass viele Reisende durch die günstigen Angebote der Reise nicht zu den üblichen Kreuzfahrtgästen gehörten. Bei einigen hatte man das Gefühl, als wären Kegelclubs unterwegs, denn es gab diverse Frauen- aber auch Männergruppen.
Fazit:
Eine wirklich rundum gelungene Kreuzfahrt. Alles stimmte, das Schiff hat uns sehr gefallen, die Farbzusammenstellungen waren anfänglich gewöhnungsbedürftig, aber sobald man sich daran gewöhnt hatte, genoss man die leuchtenden Farben. Die Kabine war vergleichbar mit denen auf anderen Schiffen. Das Essen war bis auf wenige Ausnahmen sehr gut bis hervorragend, vor allem natürlich in den Spezialitätenrestaurants. Der Service war außergewöhnlich gut, ob vom Kabinenpersonal, vom Restaurantpersonal oder der Rezeption. Jeder kann sich sicherlich von anderen Reisen an muffiges Rezeptionspersonal erinnern, das gab es auf der Gem nicht. Die überwiegend Philippininnen, die zudem auch noch sehr hübsch waren, waren sehr herzlich und zuvorkommend. Die deutsche International Hostess Yvonne, aus der Stadt Papenburg, dem Geburtsort der Gem, hatte es bei den vielen Deutschen an Bord nicht immer einfach, dafür waren zu viele KR´s dabei. Und wie wir alle wissen, sind viele Deutsche nicht des Englischen mächtig und wie viele von hinten bis vorne alles genauestens erklärt haben möchten, ist auch den Meisten von uns bekannt.
Auffallend war die ständige Präsenz von Führungskräften in allen Bereichen des Schiffes, besonders in den Servicebereichen. Maître d´s oder Assistent Maître d´s waren ständig präsent und um die Gäste bemüht. Bei einer Beschwerde meinerseits über einen kalten Appetizer und eine zu kalte Vorspeise wurden später die Führungskräfte informiert und man hat sich von verschiedenen Seiten dafür entschuldigt.
Das Wetter spielte mit, um uns unvergessliche Tage an Bord der Norwegian Gem zu bereiten. Gegen Ende der Reise wurde es zwar kälter und immer windiger, die See wurde immer kabbeliger, aber es konnte unseren Genuss nicht trüben. Anscheinend gewöhnt sich der Körper an zunehmenden Seegang, auch wenn das Laufen am vorletzten Abend sehr schwer fiel und man den Gang eines Betrunkenen annahm.
Da wir zum ersten Mal schlechteres Wetter hatten, wurde uns der Umstand nur allzu bewusst, wie wichtig dann genügend Bewegungsfreiheit und ausreichende Aufenthaltsmöglichkeiten sind. Selbst auf einem so großen Schiff wurden die Sitzplätze knapp, wie muss es dann erst auf den kleinen Schiffen sein. Ich für mich denke, dass ich spätestens nach 3 Tagen mit den Nerven am Ende gewesen wäre, immer wieder die gleichen Menschen in nächster Nähe um mich zu haben.
Alles in allem kann ich eine Kreuzfahrt auf der Norwegian Gem nur empfehlen. Auch die Freunde der klassischen Kreuzfahrt mit festen Tischzeiten und festen Kellnern sollten diese Art des so genannten Freestyle Cruising einmal ausprobieren. Es hat seine Vorteile, wenn man sich nicht an feste Zeiten halten muss und seinen Appetit entscheiden lässt, wo man essen möchte. Reservierungen in den Spezialitätenrestaurants sind für den gleichen Tag oder den folgenden Tag möglich. Wir haben vor den reservierungsfreien Restaurants nie großartig warten müssen, haben allerdings auch etwas antizyklisch gegessen. Beliebte Zeiten fürs Abendessen sind 19 Uhr und 20 Uhr, für das Frühstück gilt, ab 6.30/7.00 Uhr bis nach 11 Uhr ist das Garden Café gut besucht. Durch die ständigen 1stündigen Zeitumstellungen (insgesamt 6 Stunden zurück) wurden die Frühaufsteher immer zahlreicher und es konnte schon mal schwierig werden, einen Platz im Garden Café zu finden. Es besteht aber immer die Ausweichmöglichkeit auf das Grand Pacific Restaurant auf Deck 6.
Also Kreuzfahrtfreunde, probiert das Freestyle Cruising aus, einigen von euch wird es vielleicht nicht zusagen, aber vielen wird es gefallen. Vor allem auf einem so tollen, brandneuen Schiff wie der Norwegian Gem, von der ich hoffe, dass sie und ihre Crew den hohen Standard beibehalten können.

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