Reisebericht zur Türkeireise 10.2019 Antalya

Reisebericht

Türkei 21.- 29. Oktober 2019 Antalya
Dieses Mal hatten wir uns kurzfristig für eine Reise in das milde Klima der Türkei entschieden und nicht wie üblich in einen Strandort, sondern bewusst für Antalya.
Wir hatten Antalya kennen und lieben gelernt als wir im letzten Dezember in Lara waren und uns ein kostenloser Shuttle ins Zentrum von Antalya zur Verfügung stand. Diesen Service haben wir mehrfach genutzt und uns in diese Stadt verliebt, die noch viel von ihrem Ursprung erhalten hat, wo die Touristen nicht in der Überzahl sind, wo auch die Einheimischen sich die Zeit vertreiben, oder einkaufen gehen.
Hotel Ramada Plaza, Antalya
Wir haben uns für das Ramada Plaza entschieden, weil wir das Hotel im Dezember entdeckt hatten, weil es perfekt von der Lage zur Innenstadt ist.
Hierzu möchte ich gleich anmerken, dass man für den Preis, den wir gezahlt haben, sicherlich zwei Wochen in einem Strandhotel verbringen kann.
Das Hotel an sich ist ganz nett. Hervorgetan hat es sich durch guten Service, wirklich gutes Essen, auch wenn die Auswahl nicht mit einem der großen Strandhotels verglichen werden kann. Die Lage zur Innenstadt ist ein großes Plus, ca. 15 Minuten sind es zu Fuß, ob in die tolle Altstadt oder ins moderne Zentrum. Mit dem Taxi zahlt man gerade mal 20 Türkische Lira, umgerechnet 3,20 €. Hier zahlen wir auch mit der türkischen Währung, auch die Preise sind hier in Lira ausgezeichnet.
Das Hotel hatte Ultra All Inklusive, aber trotzdem waren einige Sachen nicht inbegriffen: ein frisch gepresster Orangensaft am Morgen, etliche Getränke in der Minibar im Zimmer, etliche Cocktails, die in anderen Hotels inkludiert sind.
Das Hotel ist in die Höhe gebaut, wir waren in einem Anbau untergebracht mit seitlichem Meerblick, aber der Blick auf den nächsten Anbau lenkte sehr vom seitlichen Meerblick ab, da man den Leuten auf den Balkon und in die Zimmer schauen konnte. Entsprechend haben wir uns auch nie auf dem Balkon aufgehalten.
Hotel Ramada Plaza, Antalya
Das Zimmer war leider eine Enttäuschung, nicht so groß, wie üblich in der Türkei, sehr dunkel, wenig Beleuchtung. Auch im Bad war alles schlecht beleuchtet, es gab keinen Vergrößerungsspiegel und man konnte sich schlecht schminken oder rasieren. Die Betten waren aber gut, ein Zimmersafe war kostenlos zu nutzen und die Zimmerreinigung war auch ordentlich.
Impressionen
Wir entwickelten eine tägliche Routine: morgens nach dem leckeren Frühstück ging es auf eine der Terrassen mit Blick aufs Meer Richtung Konyalte, die andere Seite von Antalya und Richtung Zentrum. Ein Anblick, von dem man nicht genug bekommen konnte. Ob bei Tag oder bei Nacht. Nach dem Lunch ging es zu Fuß in die Stadt, mal entlang der belebten Hauptstraße mit vielen, vielen Geschäften und Cafés. Oder entlang der Küste, begleitet von dem tollen Panorama durch einen riesigen Park bis zur Altstadt. Die Altstadt gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und ist absolut sehenswert. Jedes Mal entdeckten wir neue Gassen, die noch sehr ursprünglich sind. In manchen Gassen trifft man keinen Menschen und genießt die Ruhe. Weiter geht es zum quirligen Hafen, von dem die Boote starten, die die Touristen zu den Unteren Duden Wasserfällen bringen. Oberhalb des Hafens kann man mit herrlicher Aussicht und zu sehr günstigen Preisen trinken und essen. Wer den Weg hoch in die Neustadt nicht mehr schafft, kann einen kostenlosen Aufzug nehmen, muss aber teilweise mit sehr langen Wartezeiten rechnen. Die Neustadt schließt sich oberhalb an mit vielen Geschäften, aber auch hier wieder Cafés, die ab dem Nachmittag außen alle besetzt sind. Die Türken zelebrieren das Leben draußen eigentlich zu jeder Tageszeit mit den Besuchen von Cafés und Restaurants. Hier kann man nicht nur touristisches Zeug kaufen, wie die viele nachgemachte Markenkleidung, sondern auch die durchaus hochwertige türkische Kleidung. Bezahlt wird üblicherweise in Türkischer Lira, aber es kann teilweise auch in Euro bezahlt werden. Dazu wird ein Blick auf die nächste Wechselstube getan, die draußen die gültigen Tageskurse anzeigen.
Die Kleidung ist verglichen mit unserer Kleidung, die ja meistens in Asien hergestellt wird, sehr hochwertig und trotzdem sehr preiswert. Mein Mann kauft seit Jahren seine Hemden in der Türkei, zu einem Bruchteil des Preises, den er in Deutschland zahlen würde. Alles hergestellt in der Türkei, vieles davon in Izmir. Auch Kinderkleidung und Babyartikel sind absolut toll und preiswert.
Nachmittags ging es dann meistens zu einem Besuch bei unserem Stammjuwelier Diagold im Zentrum, der wieder mal einige Anfertigungen und Änderungen für mich gemacht hat. Salim und seine Cousine Türkan sind inzwischen zu Freunden geworden, die uns Nachmittags dann auch immer mit frischem türkischen Leckereien verwöhnt haben.
Juwelier Diagold, Antalya
Gefahren sind wir auch mit der altmodischen Straßenbahn und hier konnten wir uns von der Freundlichkeit der Türken überzeugen. Wir mussten an einem Automaten ein Ticket kaufen, das aber mit Kleingeld bezahlt werden musste, das wir nicht hatten. Mehrere türkische Frauen bezahlten diese für uns. Wir kamen auch immer wieder in kurzen Kontakt mit anderen Türken, die teilweise absolut herzlich waren.
Tram Antalya
Vor allem in den großen Parks konnte man die Entspanntheit der Türken sehen, es gab nie Konflikte, keine lärmenden Kinder, keine pöbelnden Jugendlichen, alles ein harmonisches Miteinander und die Freude daran, seine Zeit bei milden Temperaturen draußen zu verbringen. Und wir gehörten einfach dazu, ein tolles Gefühl.
Ausflüge
Einen größeren Ausflug buchten wir bei Viator, einen Ausflug zu den 3 Wasserfällen in der Umgebung. Leider wurde dieser Ausflug einen Tag vorher abgesagt und dann nahm plötzlich der örtliche Veranstalter Kontakt mit uns auf, es wäre ein Versehen gewesen, wir könnten direkt bei ihm buchen usw. Für uns war das eine Masche, um über an Viator an die Daten zu kommen, aber dann abzusagen und ohne eine Provisionszahlung an Viator an Ausflugsgäste zu kommen. Wir haben das Angebot nicht angenommen und sind am nächsten Tag mit einem Taxi, das auf uns an den Sehenswürdigkeiten gewartet hat, zu den Wasserfällen gefahren und waren so nur zu Zweit in aller Ruhe unterwegs und hatten viel mehr vom Tag. Das Taxi hat uns 50€ gekostet und der Preis war ganz okay für die 4 Stunden.
Allerdings muss ich zugeben, dass die Wege zu oder weg von der Wasserfällen uns an unsere Grenzen gebracht haben. Vor allem der Kursunlo Wasserfall ist eine Zumutung. Es gibt nur ganz wenige Geländer, die Treppen sind unterschiedlich hoch, mal ausgetreten, mal mit losem Gestein und für Gehbehinderte absolut nicht geeignet. Das wird einem leider vorher nicht gesagt und man muss die Zähne zusammen beißen, um vor allem den schwierigeren Rückweg zu schaffen. Wir sind ja einigermaßen in Form, aber das war für uns echt zu viel. Deswegen blieben wir am oberen Duden Wasserfall auch nur im oberen Bereich, bevor wir uns wieder so anstrengende Leistungen zumuteten. Den unteren Duden Wasserfall haben wir ausgelassen und uns stattdessen in die Stadt zurückbringen lassen.
Kursunlu Wasserfall
Fazit
Antalya muss man zu jeder Tageszeit erleben, ob am leeren Morgen, am lebhaften Mittag, oder besonders malerisch abends, wenn hier der Bär steppt. Mit den vielen Beleuchtungen erlebt man eine wunderbare Atmosphäre.
Antalya bei Nacht
Das Wetter spielte auch hervorragend mit. Tagsüber bis knapp an die 30 Grad, abends 22 Grad, herrlich, um den Abend auf einer Terrasse mit einem schönen Drink zu verbringen. Wir werden sicherlich wiederkommen.

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