Reisebericht zur Transatlantik/Karibik Kreuzfahrt 2018 mit der Koningsdam

Reisebericht

Start 28.10.2018 Civitavecchia- Ende 21.11.2018 Fort Lauderdale
Der Anfang lief überhaupt nicht gut. Wir hatten uns früh schlafen gelegt, um gegen 2:00 Uhr aufzustehen. In der Nacht kam dann auf dem Handy eine Nachricht von KLM, dass der Flug um 6:10 von Düsseldorf nach Amsterdam gecancelt wurde. Der nächste Flug ginge um 9:00 Uhr. Und somit würden wir den Anschlussflug nach Rom verpassen. Und so hat man uns umgebucht auf Alitalia direkt nach Rom um 10:50. An Schlafen war da nicht mehr zu denken und wir mussten uns bis 7 Uhr wach halten, um dann zum Flughafen zu fahren. Dort lief dann allerdings alles glatt und wir landeten gegen 13 Uhr in Rom. Dort wartete man schon auf uns, da wir den Transfer über HAL gebucht hatten und später als in ihren Angaben angegeben.
Gegen 15 Uhr waren wir dann endlich auf dem Schiff, konnten direkt auf die Kabine # 10046, eine sogenannte Spakabine, mit kurzem Weg zum oberen überdachten Pooldeck, oder zum Spa und zum Fitnessbereich 1 Deck tiefer. Im Laufe der Reise stellte sich heraus, dass die Lage absolut ideal war, egal ob zum Lido, zum Hauptrestaurant, zum Theater, zu den Musiklounges, es war alles schnell und einfach zu erreichen. Eine schöne Kabine, leider ohne einen Sessel oder eine Couch und auch nicht so viel Schrankfläche für 25 Tage. Zusätzliche Kleiderbügel würden auf Wunsch nachgeliefert und wir genossen die gesamte Cruise einen sehr guten Kabinenservice von unseren Zimmerstewards Ali und Andi. Das Bett ist sehr gut, gute Matratzen und Kissen und auf Wunsch zwei statt einer Bettdecke. Abends zum Aufdecken wird vor die Betten ein weißes Tuch ausgelegt, dass Tagesprogramm wird in einer Mappe zusammen mit weiteren Infos und der abendlichen Schokolade bereitgelegt. In der Kabine sind außerdem weiße Schlappen vorhanden, sowie große orange Regenschirme.
Das Bad ist sehr hübsch mit einem großen Spiegel mit eingelassenen LEDs. Die Duschkabine ist ausreichend groß, mit Spendern für Duschgel, Shampoo und Conditioner ausgestattet. Die Handtücher sind sehr flauschig. Der Zimmersafe ist innen beleuchtet, ein tolles Extra, da er sehr tief ist. Im Schreibtisch gibt es einen guten Föhn, sowie einen Vergrößerungsspiegel.
Die Koffer waren sehr schnell in der Kabine, während wir die erste Schiffserkundung vornahmen und einen Happen aßen.
Essen an Bord
Womit ich gleich zum Essen kommen kann. Egal wo man isst, ob in den Snackbereichen, im Lido-Buffet Restaurant, oder im Diningroom zu den unterschiedlichen Mahlzeiten, das Essen hat uns echt geflasht. Ich denke, und Uwe auch, dass es das beste Essen ist, das wir je auf einem Kreuzfahrtschiff bekommen haben. Die Auswahl im Lido-Buffet ist so groß, so appetitlich und abwechslungsreich, das muss man erst mal finden. Köstlich sind auch die Hamburger und Frites im Dive-In auf Deck 9, wo man die Abholung ebenfalls per Pager regelt, wie auch im New York Deli auf Deck 10 mit köstlichen Pizzen und Sandwiches, alles frisch zubereitet.
Vom Essen im Diningroom auf Deck 2 und 3 waren wir fast jeden Abend begeistert, es gab nur zwei Ausrutscher, die uns von der Würzung nicht zugesagt hat. Die Fleischqualität ist wirklich herausragend, teilweise sehr ungewöhnliche, aber köstliche Kombinationen. Allerdings hat sich alles, Essen und auch Entertainment auf der zweiten Cruise wiederholt. 3 Mal haben wir abends im Lido-Buffet gegessen und auch dort war die Fleischqualität herausragend. Es hapert mit der"Abfertigung" der vielen Gäste für das Open Seating. Manchmal klappt es sofort, manchmal bekommt man einen Pager und muss schon einige Zeit warten. Chaotisch wird es an den Galaabenden, dann wollen noch mehr Leute ins Hauptrestaurant. Bei dem hervorragenden Essen durchaus verständlich.
Service an Bord
Der Service ist gut, bis teilweise hervorragend. Was mich immer wieder überrascht, ist die Merkfähigkeit der Mitarbeiter für die Namen der Gäste, nicht nur von den Stateroom Attendants, als auch von den Kellnern, obwohl wir ja Open Seating haben. Ebenso in den Bars, in denen wir uns gerne aufhalten, wie dem Crows Nest oder Billboard on Board.
Alle Räumlichkeiten sind geschmackvoll, im modernen Stil eingerichtet. Wir sind echt begeistert. Überall auf dem Schiff sind unterschiedliche Kunstwerke verteilt und ich liebe die Blumendekorationen, die ein echter Künstler zusammenstellt. Selbst im Lido-Buffet stehen fast auf jedem Tisch echte Mini-Orchideen im Topf.
Leitende Offiziere: Kapitän - Noel O`Driscoll aus Irland, ein junger, sehr sympatischer Kapitän, der im Februar 2019 die Nieuw Statendam übernehmen wird. Hotel Direktor - Mustafa Gulbahar aus der Türkei, Cruise Director - Ben Yates aus England, die deutsche 1. Offizierin habe ich leider nicht kennen gelernt. Überhaupt waren die leitenden Offiziere nicht so häufig wie auf anderen Schiffen unterwegs. Mit dem Kapitän gab es eine launige Fragestunde im Theater.
Informationen durch die Reederei: täglich gibt es abends das Tagesprogramm des nächsten Tages, genannt „When and Where“, und für jeden Reiseabschnitt gibt es jeweils einmal Port Guides als Heft für den gesamten Reiseabschnitt mit diversen Informationen und nicht täglich wie bei anderen Reedereien. Die täglichen Durchsagen sind sehr eingeschränkt, einmal mittags mit den launigen Informationen des Kapitäns und anschließend des Kreuzfahrtdirektors, sowie bei Abfahrten noch einmal Infos der Beiden. Alle Durchsagen gibt es nur in Englisch, was einige deutsche Mitreisende vor einige Herausforderungen gestellt hat. Das Tagesprogramm gibt es auch Wunsch in Deutsch, aber wegen der Fehler bevorzugen wir immer die englische Version.
Die Route:
Die Seenotübung fand noch im Hafen statt, etwas anders als gewohnt. Es gab diverse Signale, nach dem zweiten mussten wir auf die Kabine zurückkehren und dann im TV den Anweisungen folgen. Nach dem dritten Alarm ging es dann ins Casino, das unsere Anlaufstation war. Auch hier gottseidank ohne Rettungswesten und ohne Gang zu den Rettungsbooten.
Leider ging es direkt nach dem Ablegen mit dem schlechten Wetter los. Der Sturm hatte uns schnell im Griff, dauerte auch den kompletten folgenden Seetag an. Windgeschwindigkeiten von 70 Km/h und hohen Wellen führten zur Sperrung der Decks und zu Programmänderungen für die Shows, da den Tänzern keine Show bei diesem Seegang zuzumuten war. Und viele der Passagiere auch dem Essen fernblieben. Mich trifft gottseidank keine Seekrankheit mehr, inzwischen habe ich mich an hohen Wellengang gewöhnt und mag ihn sogar.
Alicante: uns schon bekannt und noch genauso unbeliebt wie bei den anderen Malen. Es gab einen kostenlosen Shuttle zum Hafenausgang/Beginn des Stadtzentrums. Leider war es regnerisch und ein Spaziergang durch die Stadt machte keinen Spaß. Später wurde der Regen dann auch heftiger, was einen Aufenthalt auch an Deck unmöglich machte.
Malaga: heute war das Wetter besser. Der Shuttle kostete heute für Hin- und Rückweg 5 € und brachte uns mitten ins Stadtzentrum. Der Weg zu Fuß wäre ziemlich weit gewesen. In aller Ruhe bummelten wir durch die Stadt, die uns wieder sehr gut gefiel. Es gibt hier auch einen sehr guten Hop-on/Hop-off-Bus, den wir bei früheren Besuchen benutzt haben. Leider verschlechterte sich auch hier das Wetter und bevor wir wieder nass werden konnten, fuhren wir mit dem Shuttle zurück und nahmen ein verspätetes Mittagessen am Lido-Buffet ein. Den Nachmittag verbringen wir mit einem kurzen Schläfchen und nun habe ich mit meinem Reisebericht begonnen. Schade dass wir nicht länger bis zum Abend hier sind, denn die Stadt ist toll geschmückt, um zu Ehren der Muttergottes zu feiern. Leider reicht mein Spanisch nicht für mehr aus. Aber wichtig ist es auch hier, denn kaum jemand spricht Englisch.
Cádiz war der nächste Hafen und hat uns wieder sehr gut gefallen. Das Wetter spielte mit, obwohl es Allerheiligen war, war es warm und sonnig und die Stadt durch den Feiertag gut gefüllt. Es gab diverse Kunstgewerbestände, viele Künstler in den Straßen und wir fühlten uns außerhalb der Touristengegenden zusammen mit den Spaniern sehr wohl.
Letzte Station vor der Atlantiküberquerung war Funchal, Madeira. Herrliches Wetter lud zu einem gemütlichen Besuch ein. Außer uns lagen noch die Costa Pacifica und die Black Pearl 2 im Hafen, was für Unterschiede bei den Schiffen. Es gab für uns einen kostenlosen Shuttlebus ins Stadtzentrum, den einige Costagäste frecherweise auch nutzten, da sie selber keinen zur Verfügung hatten, obwohl sie einen weiteren Weg hatten. Aber die Stadt war nicht überfüllt, einige Geschäfte waren trotz des Samstags und der Kreuzfahrtschiffe geschlossen. Nach einem Bummel durchs Stadtzentrum verbrachten wir noch einige Zeit in einem Straßencafé mit Blick auf die Schiffe und lauschten peruanischen Straßenmusikern.
7 Seetage haben wir bis Fort Lauderdale, die wir und die ca. 2.400 anderen Gäste sehr genießen. Das Wetter ist fantastisch, warm und der Atlantik so ruhig wie selten, laut dem Kapitän. Endlich kann man draußen an Deck sitzen und das Schiebedach über dem Innenpool ist teilweise geöffnet und jeder Tag wird wärmer und das Dach immer mehr geöffnet. Das ist auch ganz gut, denn bei geschlossenem Dach finden wir es einfach zu schwül. Da bevorzugen wir den Bereich am Heck rund um den Lido-Pool.
Angekommen am 10.11. in Fort Lauderdale empfing uns leichter Regen und viel Betrieb. Im Hafen lagen außer uns die Majesty of the Seas, die Regal und Caribbean Princess, die Nieuw Amsterdam, sowie die Independence of the Seas.
Für die Immigration gingen wir gegen 10 Uhr ins Theater, sahen uns dort eine tolle BBC Dokumentation an und wurden gegen 10:50 Uhr als Gruppe zusammen zur Immigration geführt, die ca. 10 Minuten andauerte und konnten dann zurück auf das Schiff. So schnell hat das noch nie geklappt. Und wir könnten in Ruhe das fast leere Schiff genießen, bis die neuen Gäste an Bord kamen. Übrigens mussten wir erstmalig nicht noch einmal zum Muster Drill.
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Passagiere
Mit uns sind ca. 200 Gäste an Bord geblieben, insgesamt waren rund 2.000 Mariner Mitglieder bei der Transatlantik Überquerung an Bord, viele davon schon seit der Mittelmeer Cruise davor, viele 4 Star oder 5 Star Mariner. Die Nationalitäten setzten sich wie folgt zusammen: USA 1466, Kanada 681, Niederlande 39, Großbritannien 36, Deutschland 23 und diverse andere Nationen von Argentinien bis Venezuela, insgesamt 2.436 Passagiere.
Die Mitreisenden waren überwiegend alt, damit meine ich von 70 und über 90 Jahre alt. Kinder gab es keine andere Bord, eine Premiere für uns.
Karibikcruise
Dafür würde es jetzt auf der zweiten Cruise in die Karibik komplett anders: viele Familien, viele, Kinder, viele Jugendliche. Das wird eine ähnliche Veränderung, wie damals bei einer B2B mit der Radiance of the Seas, auch aus Fort Lauderdale. Nachtrag: die Kinder hat man überhaupt nicht bemerkt, dafür haben sich viele Erwachsene respektlos verhalten: es wurde in den Nichtraucherbereichen am Lidodeck geraucht, obwohl die Raucher das halbe Deck zur Verfügung hatten; es wurden Polster von den Loungemöbeln entfernt, um die Liegen aufzupolstern, es wurden Loungemöbel ähnlich wie Liegen reserviert, oder sich einfach lang auf eine Couch hingelegt, wenn man fragte, ob man sich dazu setzen könnte.
Hier die neue Passagierzusammensetzung für die 10-tägige Karibikcruise: USA 1531, Kanada 692, Niederlande 108, Großbritannien 73, Deutschland 37 und andere Nationen, insgesamt 2580 Passagiere, von denen über 500 noch für die nächste Cruise an Bord blieben, bis die Koningsdam in die Werft geht.
Unser nächster Stopp war die Privatinsel von Holland America Line: Halfmoon Cay, Bahamas. Mit inseleigenen Tendern wurden wir an Land gebracht; das Wetter war sehr angenehm und wir verbrachten einige Zeit auf den kostenlosen Strandliegen mit Blick auf das Strandgeschehen. Viele Passagiere waren auch im Wasser. Das BBQ empfanden wir als nicht besonders schmackhaft, alle Gebäude wirkten auch irgendwie abgewrackt. Nach ein paar Stunden auf der hübschen Insel, auf der viele Aktivitäten zu teilweise horrenden Preisen angeboten wurden, gingen wir wieder an Bord, zumal wir auch bereits um 15 Uhr ablegten.
Nächster Halt war Grand Turk und Caicos aber wir waren bei unserem neuerlichen Besuch enttäuscht von Zustand des Bereiches rund um die Pier. Hier kann man zwar direkt am Strand liegen, näher geht es kaum zum Schiff, diverse Einkaufsmöglichkeiten werden geboten mit den üblichen Geschäften wie Diamond und Tanzanite International (die wir meiden) und dem unvermeidlichen Margaritaville. Der Besuch versetzte uns allerdings in eine Schockstarre: mit uns zusammen war die Carnival Sensation vor Ort, ein abwrackwürdiges, roststarrendes 25 Jahre altes Schiff, mit vielen jungen Leuten an Bord, hauptsächlich afrikanisch-amerikanischer Abstammung. Und was die in den Pools bei Margaritaville zur Schau stellten, begleitet von unmelodischer Musik, dürfte so manchem die Schamströmte ins Gesicht getrieben haben. Ich bin nicht prüde, aber das war selbst mir alles so geschmacklos, das man es nicht schildern möchte. Es hatte etwas von Springbrake aber auch für Erwachsene, die das noch einmal erleben wollen. Das hat uns gezeigt, niemals, niemals mit Carnival eine Tour in der Karibik zu machen.
Grand Turk hat allerdings nicht viel zu bieten, daher haben wir auf einen Ausflug verzichtet und wollten uns eigentlich im Bereich um die Pier einen schönen Tag machen, der allerdings von einigen, teilweise recht heftigen Regenschauern unterbrochen wurde.
Amber Cove in der Dominikanischen Republik, ein seit 2015 eröffneter neuer Anlaufpunkt bei Puerto Plata, war der nächste Halt. Es begrüßte uns eine grüne Landschaft, die Lust auf einen Ausflug machte. Nach einem Spaziergang durch den hübsch gestalteten Bereich am Ende des sehr langen Piers (den Weg kann man auch mit Fahrradrikschas gegen einige Dollar zurücklegen), begaben wir uns nach außerhalb und verhandelten hart mit einem Taxidisponenten. Für 1,5 Stunden Ausflug für 2 Personen, verlangte er 100 $, die wir aber auf 70$ herunterhandeln könnten, mit dem Zusatz, auch einen Abstecher in die Außenbereiche vorzunehmen. In einem bequemen Van ging es dann für 2,5 Stunden erst durch die ländlichen Bereiche, wo noch Kühe mit einem Stecken getrieben werden, wo man auf einem Pferd mit Strohsattel Waren transportiert, aber erstaunlicherweise sogar kleine regionale Kliniken vorhanden waren.
Es ging ins Stadtzentrum von Puerto Plata, vorbei an vielen Straßenhändlern mit selbstangebautem Obst und Gemüse, vielen Mopedfahrern, mit halsbrecherischem Fahrstil, zu einem schönen Platz mit bunten Häusern und einer hübschen katholischen Kirche. Örtliche Fremdenführer wollten sich aufdrängen, aber nicht mit uns. Ein Museum für Larimar, dem Stein der Karibik, und Dominikanischem Bernstein, Eintritt kostenlos, wollten wir uns nicht ansehen. Weiter ging die Fahrt durch eine hoffnungslos überfüllte Innenstadt, Busse mit Touristen hätten hier überhaupt keine Chance gehabt. Ziel war ein am Wasser gelegenes Fort, mit schönen Grasflächen, die wohl Besuchern von Konzerten auf der nahegelegenen Bühne Platz bieten. Der starke Wind machte die Hitze von rund 30 Grad erträglich. Enttäuschend fanden wir die Strände, auch wenn wir nicht viele zu Gesicht bekommen haben. Da haben die anderen karibischen Inseln einiges mehr zu bieten.
Die Fahrt führte weiter zu einem Ortsteil der Reichen, die sich teilweise hinter hohen Stahltoren und Mauern verbarrikadiert haben. Das gleiche gilt für Schulen, die wir gesehen haben. Eine Besonderheit entdeckten wir: Motorradtaxis, die unter anderem auch Schüler (teilweise bis zu 3 Kinder) nach Hause brachten. Dieser Berufszweig war uns bisher noch nicht untergekommen. Aber ganz ehrlich, es fällt mir schwer, die Touristen zu verstehen, die sich hier Motorräder leihen, um sich ins Getümmel zu stürzen. Ganz ehrlich, die 70 $ für die Tour haben sich nicht gelohnt, dies ist kein ansprechender Teil der Karibik, wie auch schon vorher Santo Domingo bei einer anderen Cruise.
Nach einem Seetag erreichten wir die ABC-Inseln mit unserem ersten Stopp in Kralendijk auf Bonaire. Da wir die Insel bereits kannten, blieben wir heute im Ort, der aber auch nicht viel zu bieten hat. Wir verbrachten eine ruhige Zeit bei großer Wärme in der kleinen Stadt, bevor es nach einem kalten Getränk am Hafen mit leider nicht funktionierendem freien WLAN wieder an Bord ging.
Nächster Stopp war Willemstad auf Curacao, einer unserer Lieblingsinseln. Da wir die Insel sehr gut kennen, blieben wir auch heute nur im Ort. Und hier war die Hölle los: die Farbigen feierten hier Santa Claus, Hunderte von großen Familien zelebrierten hier die Ankunft von Sinta Klaas, erst die Ankunft von Dutzenden kleinen Booten, die vom Meer in den Kanalbereich hineinfuhren. Im Ort gab es diverse äußerst lautstarke Veranstaltungen, vieles wurde für Kinder angeboten, nichts was wir mit Nikolaus in Verbindung bringen würden. Aber es ist halt die Karibik und hier wird gerne lautstark gefiert. Nach einem Bummel durch das überfüllte Zentrum schlossen wir unseren Besuch wie immer ab mit einem Drink in einer der Kneipen am Kanal. Auffallend hier, dass alle Jobs mit Spanisch sprechenden Mitarbeitern besetzt waren. Von Einheimischen erfuhren wir, dass die mittelamerikanischen Einwanderer inzwischen 50 % der Population bilden und es zu immer mehr Problemen kommt, da sie mehr und mehr an Einfluss gewinnen.
Oranjestad, Aruba war unser letzter Hafen. Da wir hier länger keinen Ausflug mehr gemacht haben, taten wir uns mit zwei Kanadierinnen zusammen und machten einen 3-stündigen Ausflug mit einem bequemen Van über die Insel, für einen sehr günstigen Preis von 20$ pro Person. Zu unserer Freude fuhren wir auch zur eingestürzten Natural Bridge, die nur noch von wenigen angefahren wird und erfreuten uns an der Fahrt durch die Dünenlandschaft mit tollen Aussichten auf den tosenden Atlantik, der hier an vielen Stellen zu interessanten Auswaschungen geführt hat. Ziegen in beachtlicher Anzahl grasen hier, die abends alleine in ihre Stallungen zurück kehren und nur zum Weiden und zum Schlachten dienen. Weitere Haltepunkte waren die berühmten Felsen, der Leuchtturm, die tollen Strände, die enormen Hotelanlagen, bevor es zurück zum Schiff ging. Da der Ausflug Dank unseres netten Chauffeurs eine Stunde länger gedauert hat, blieb nur Zeit für einen schnellen Lunch und einem kurzen Spaziergang durchs Zentrum, wo wir den Auftritt des Nikolaus in einer Parade verpasst hatten. Dafür konnten wir am Morgen die Ankunft der vielen Boote miterleben, die zusammen mit zwei Schleppern mit einem Riesengetöse und einem Schlepperballett von Hunderten von Leuten an einem nahen Pier empfangen wurden.
Entertainment:
hier wird wirklich viel auf den diversen Bühnen geboten. Ob klassische Musik, Blues, „Sing along“ mit 2 jungen Pianistinnen, oder den Veranstaltungen im phänomenalen Theater, das uns mit seinen LED-Wänden einfach umgehauen hat.
Die Preview Show am ersten Abend hat viel Appetit gemacht. Die erste Show gestern Abend „1000 Steps“ war schon wirklich toll. 8 Tänzer, 2 Sänger und 1 Sängerin haben uns gut unterhalten. Es kommt noch einiges Tolles auf uns zu, vor allem in Verbindung mit den LED-Wänden.
Die Show"One World" hat es noch getoppt. Die tollen Sänger und Tänzer, die Kostüme und für mich, alles überragend, die LED-Screens, die heute komplett für sagenhafte Aufnahmen ausgenutzt wurden. Hauptsächlich Naturaufnahmen ergänzten die Show und bereiteten Gänsehaut.
So war es auch bei der Show „Blue Planet 2“ mit musikalischer Untermalung der Mitglieder vom Lincoln Stage Center, sowie der Showband. Auch wenn wir viele Naturaufnahmen bereits kannten, mit der Musik von z.B. Hans Zimmer, war es ein besonderes Erlebnis und auf dem großen Screen kaum zu toppen. Leider wurde hier nicht die komplette Breite der Screens genutzt.
Gastdarsteller waren die „Emperors of Soul“, vier farbige Sänger, die im Stil der „Four Tops“ oder „Commodores“ eine gute Show boten. Den Komiker und den Illusionist haben wir uns erspart.
Eine tolle Show boten auch Tabatha und Adam, genannt „5 o clock somewhere“. Zusammen mit der Schiffsband boten sie zwei beeindruckende Shows der etwas anderen Art.
Unser allabendlicher Besuch gilt dem „Billboard on Board“ mit den beiden 25-jährigen Pianistinnen und Sängerinnen Paulina und Ivy, die mit ganz unterschiedlichen Programmen dreimal pro Abend die Gäste unterhalten. Ebenso wie die Band im B. B. Kings Club, die uns aber teilweise zu jazzig und laut ist. Leider wurden diese Shows auf der Karibiktour komplett wiederholt.
Der Lincoln Center Stage ist ebenfalls jeden Abend und auch tagsüber zu den klassischen Konzerten sehr gut besucht.
Dafür ist ungewohnter Weise das Crows Nest ohne Live-Musik. Hier wird dann ab und zu Trivia unter der Leitung des Cruisedirektors gespielt und ansonsten gibt es nur Musik vom Band. Wir genießen dort am frühen Abend ein Glas Wein, köstliche Appetizer und wenn wir Glück haben einen schönen Sonnenuntergang. Auch nach dem Dinner, wenn wir eher die Ruhe gesucht haben, waren wir hier gern gesehene Stammgäste.
Zu den Vorträgen der Lektoren sind wir nicht gegangen, weil uns die Thematik (wie diverse Kriegsschauplätze- oder Begebenheiten) nicht interessieren. Einen tollen Vortrag über Fort Lauderdale hat eine Mitarbeiterin gehalten, informativ und amüsant.
Die beiden letzten Seetage gingen sehr schnell zu Ende. Es war warm, die Dächer des Pools fast immer geöffnet, aber es kam auch immer wieder mal zu Regenschauern. Langsam wurde es uns doch alles zu viel, zu viele Leute, das viele Essen, auch wenn ich fast nur Vorspeisen gegessen habe. Aber alleine die Mengen anzusehen, reichten uns. Wir haben daher auch dreimal abends im Lido gegessen, weil es uns im Diningroom zu voll und zu laut war.
Abreisetag:
Die Koffer mussten bis Mitternacht herausgestellt werden, in unserer Etage gab es vor den Aufzügen sogar eine elektronische Waage, um das Gewicht der Koffer zu bestimmen; ein toller Service.
wir waren für 8:00 - 8:15 Uhr eingeteilt, da wir einen Transfer nach Miami mit HAL gebucht hatten. Wir warteten in der Kabine auf den Aufruf, konnten innerhalb von wenigen Minuten unsere Koffer in Empfang nehmen und innerhalb von nicht mal einer halben Stunde durch die Immigration, die sehr schwach besetzt war. Es wäre schneller gegangen, wenn nicht die ganzen Gepäckträger mit den dazu gehörigen Passagieren immer Vorrang bei der Immigration bekommen würden. Das hat die Wartezeit sicherlich verdoppelt.
Innerhalb von 35 Minuten waren wir in Miami am Flughafen. Gebucht waren wir auf Delta Airlines. Das Einchecken ging sehr schnell, ich musste allerdings fürs Übergepäck zahlen. Die Wartezeit verbrachten wir am Gate mit Lesen. Dann ging es mit einer kleinen Maschine nach Atlanta. So klein, dass die Passagiere aufgefordert wurden, ihr Handgepäck kostenlos aufzugeben, weil im Flugzeug nicht genügend Platz dafür wäre und man nur eine bestimmte Anzahl pro Zone zulassen würde.
Nach 3 Stunden Aufenthalt in Atlanta ging es weiter über Nacht in 8:19 Minuten nach Düsseldorf. Ein einigermaßen angenehmer Flug, mit gutem Service und freiem WLAN für Whatsapp und Messenger. Wir haben uns fürs Schlafen entschieden und landeten morgens bei 6 Grad in Düsseldorf. Dann schnell den Shuttle bestellt, das Auto abgeholt und ab zurück ins Münsterland, wo es inzwischen auf 2 Grad abgekühlt hatte.
 
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Fazit:
die Koningsdam ist ein tolles, modernes Schiff, das definitiv zu unseren Lieblingsschiffen gehört. Das Essen war hervorragend mit einigen Besonderheiten wie dem Servieren von gekühlten Obstspießen an Deck an den heißen Tage, den Appetizern im Crows Nest vor dem Dinner, dem kleinen Buffet im Billboard on Board vor und nach dem Dinner, dem Schokoevent am vorletzten Abend, serviert im Bereich der Musiklounges mit Aufmarsch der Offiziere.
 
Das Essen war in allen Bereich wirklich wohlschmeckend, ich hätte mir nur an allen Seetagen auch die Öffnung des Diningrooms zum Lunch geöffnet, wie es bei anderen Reedereien Gang und Gäbe ist. Aber im Diningroom fanden oft auch die Brunches für die Mariner-Mitglieder statt, daher war dann hier alles reserviert. Von den Spezialitäten Restaurants haben wir nur das Tamarind besucht, hervorragend wie immer und wir konnten uns ein Menü teilen, da ich nicht mehr so viel essen kann.
Die Route war mehr oder weniger interessant. Die meisten Häfen kannten wir schon, und in der Karibik war die Hälfte für uns nicht von Interesse. Aber uns haben vor allem die vielen Seetage gereizt und es hat uns wieder ausnehmend gut gefallen.
Aber was wir nicht wiederholen möchten ist, zwei Kreuzfahrten mit einer Reederei hintereinander zu machen. Wenn dann möchten wir mit der einen Reederei die Transatlantik machen und dann in Ft. Lauderdale auf ein Schiff einer anderen Reederei umsteigen, da sich einfach zu viel wiederholt hat.
Ansonsten können wir Holland America Line uneingeschränkt empfehlen. Für den Preis wird einem eine Menge hochwertiger Dinge geboten, die Anfänger als auch erfahrene Kreuzfahrer genießen können.

© 2018 by Marita & Uwe Oppermann. Design by Uwe Oppermann.