Karibik Cruise - 2007


Reisebericht zur Radiance of the Seas

Über die Radiance habe ich im letzten Jahr anläßlich unserer Hawaii-Cruise ausführlich berichtet, daher möchte ich nun den persönlichen Aspekt stärker hervorheben. Für einige mag dies nichts mit einer Cruise-Review zu tun haben, für mich sind diese Aufzeichnungen aber sehr wichtig gewesen. Wer also an einer anderen Herangehensweise interessiert ist, kann gerne weiterlesen. Wer Fakten und Zahlen sucht, wird auch einige wenige finden, aber das Persönliche steht im Vordergrund.
Ein paar kurze Sätze zur Radiance:
Im großen Ganzen ist das Schiff in einem guten Zustand, wenn man bedenkt, daß es ihre 304. und 305. Kreuzfahrt war. Die Kabinen wurden an den neuen Bettenstandard angepaßt, hier mit Dekokissen und Dekodecke in dunkelblau (gegenüber türkis auf der Voyager). Natürlich sieht man Abnutzungserscheinungen, ob an Bestuhlungen oder Teppichen, an den Liegestühlen oder sonst wo. In den Außenbereichen wird ständig geschliffen und gestrichen. Aber uns haben diese kleinen „Alterserscheinungen“ nicht gestört.
Der Service war gut, wenn auch nicht herausragend. Nur in den beiden Zuzahlrestaurants trifft die Bezeichnung herausragend sowohl für das Essen als auch für den Service zu. 2 bis 2 ½ Stunden muß man für dieses Dinner-Erlebnis einkalkulieren, um es voll und ganz genießen zu können.
Das Essen im Windjammer hatte wie auf den anderen Schiffen auch, besseres Kantinenniveau, weshalb wir mittags, wenn geöffnet, im Diningroom gegessen haben. Hier möchte ich anmerken, daß für beide Wochen nur eine Speisekarte zur Verfügung stand, allerdings mit genügend Gerichten für einen mehrmaligen Lunch. Abends kamen die altbekannten Menüs zum Einsatz, nur eine einzige neue Menüzusammenstellung wurde präsentiert. Grund für uns, andere Gerichte aus den alten Menükarten auszusuchen, um andere Speisen kennen zu lernen. Hier sollte RCCL wirklich etwas flexibler sein, die Executive Chefs würden dies sicherlich gerne mittragen. Die Fleischportionen entsprechen natürlich dem amerikanischen Appetit; manche Fleischstücke bedeckten eine Tellerhälfte, für Deutsche eher appetiteinschränkend. Allerdings wird für jeden Geschmack etwas geboten, Fleisch und Fisch, Geflügel und Vegetarische Mahlzeiten stehen jeden Abend auf der Speisekarte. Allerdings hat sich die Menüzusammenstellung in der zweiten Woche wiederholt, hier sollte man doch an die Back to Back-Gäste denken, und einen 14-tägigen Rhythmus einführen. Aufgefallen ist uns, daß nach der ersten Woche die Assistant Waiter und die Headwaiter ausgewechselt wurden, was aber einen interessanten Vergleich zuließ.
Ein Novum für uns, die vielen Kinder und Jugendlichen. Da in den USA die sogenannten Presidential Weeks waren und in Kanada auch Frühjahrsferien anstanden, sind viele Familien mit Kindern vom Säuglingsalter bis zu Teenagern an Bord gewesen. Meistens war dies nicht negativ zu bemerken. Nur wenn wir einmal zu anderen Zeiten ins Windjammer gegangen sind, um beispielsweise nachmittags einen Kaffee zu trinken, konnte einem schon mal der Appetit vergehen. Viele Eltern scheinen komplett schmerzlos zu sein, was die Eßgewohnheiten und das Verhalten ihrer Kinder bei Tisch angeht. Ein Aufenthalt am Pool war für Ruheliebende absolut nicht angesagt. Trotz Verbots tobten Kinder in den Whirlpools oder sprangen wild in den Pool. Allgemein betrachtet war ein Teil der Passagiere eher „Ballermann-Niveau“. Ähnliches haben wir auch von Passagieren der „Westerdam“ gehört, die sich ja doch in einer anderen Preiskategorie bewegt, aber dort müssen sich auch ähnliche Dinge abgespielt haben. Es wurde wesentlich mehr getrunken, die Whirlpools außen waren am Spätnachmittag von einigen Angetrunkenen besetzt, die gottseidank den Innenpool und Whirlpool im Solarium verschont haben. Negativ ist in manchen Punkten die Rezeption aufgefallen, die weder den Internetfreibetrag für C&A Mitglieder einbuchte, sondern auch noch unseren gebuchten Rücktransport nach Miami verschlammt hat. Das kostete uns viel Nerven am wie man sich vorstellen kann, hektischen Abreisetag und einen Mehrbetrag von $33.
Bei der Cruise Östliche Karibik waren 2.153 Passagiere aus 29 Nationen an Bord, davon nur 23 aus Deutschland, erstaunlich viele Passagiere waren zum ersten Mal an Bord eines Kreuzfahrtschiffes. Bei der 2. Cruise Westliche Karibik waren es 2.097 Passagiere aus 37 Nationen, davon 150 Deutsche. Die Repeater, die bei manchen Reisen in der Mehrheit sind, waren diesmal in der Minderheit, ein ebenfalls interessantes Phänomen.


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