Kreuzfahrt-Reiseberichte

Kreuzfahrt Baltische Länder -  2004

Reisebeschreibung der Baltikum-Kreuzfahrt (Teil 2)

St. Petersburg: wir hatten einen gebuchten Ausflug von 9 ½ Stunden, inklusive Mittagessen. Wir mußten hier in St. Petersburg einen Ausflug buchen, da wir kein Visum hatten und daher keine eigenen Ausflüge unternehmen durften. Im Terminal aufwendige Einreiseprozeduren durch die Russen, für uns Deutsche nicht weiter schlimm, die Amerikaner wurden allerdings sehr genau unter die Lupe genommen und anders behandelt. Moderner Bus mit sehr gut deutsch-sprechender Reiseleiterin, 20 Personen für diesen deutschsprachigen Ausflug, angenehme Anzahl. Zuerst die Fahrt ins Zentrum entlang dem ehemaligen Kirow Theater, am Newa-Ufer entlang zu anderen Stadtteilen. Vorbei an der Aurora (Schiff der Oktoberrevolution) und dann zur Eremitage. Begrenzte Zeit, nur 2 Stunden, kamen uns wie Vieh vor, daß durchgetrieben wurde. Ich bat darum, auch in die erste Etage zu dürfen, da dort auch modernere Gemälde ausgestellt sind (phantastisch: Degas, Picasso, Monet, Gaugin, usw.). Widerwillig wurde dies in Angriff genommen, das Tempo wurde aber noch mehr erhöht, so daß man absolut nichts genießen konnte. Draußen wurde man bedrängt, Waren zu kaufen, wie Mützen, Militärartikel, die Matruschkapuppen, Briefmarken, Münzen usw.; ziemlich aufdringlich. Dann Weiterfahrt zur Blutkirche, Besichtigung nur von außen, Innenbesichtigung wurde abgelehnt, da wir ja kein russisches Geld hätten. Andere Mitreisende wollten sich auch lieber den gegenüberliegenden Trödelmarkt ansehen, um sich die ach so tollen Andenken zu kaufen. Weiterfahrt über den Newski-Prospekt, große quirlige Einkaufsstraße und zum Schluß zur St. Isaacs-Kathedrale, wunderschön, aber wohl auch Platz der Taschendiebe, von denen wir gottseidank verschont blieben. Zwischendurch Essen in einem sehr schönen Kellerrestaurant mit extrem unfreundlicher Bedienung und mittelmäßigem Essen. Selbst auf Komplimente zu dem geschmackvollen Ambiente reagierte man in keinster Weise. Ein interessanter, aber auch anstrengender Ausflug, der aber auch viel von den häßlichen Seiten der Stadt gezeigt hat. Wir hatten Glück, daß der Ausflug an einem Sonntag war, so wurden wir nicht mit dem üblicherweise starken Verkehr und dem Smog konfrontiert. Auf uns hat diese Stadt und ihre Bewohner keinen guten Eindruck hinterlassen.
Tallin: letzter Hafen vor der Rückkehr. Kostenloser Shuttlebus ins Zentrum, zur Verfügung gestellt durch das Tourismusbüro und netter Empfang durch deren Leute. Vorsicht, am Pier brüten zu bestimmten sehr aggressive Möwen. Mein Mann wäre ohne seine Kappe am Kopf verletzt worden. Eine sehr malerische, schön renovierte Altstadt, sehr gepflegt, mit netten Geschäften und freundlichen Leuten. Wäre sicher einen zweiten Besuch wert.
Immigration: Diese hat am vorletzten Tag bereits auf See stattgefunden. Die Einwanderungsbeamten waren bereits in Tallin an Bord gekommen und haben sich so noch zwei tolle Tage an Bord gesichert. Vorbeiwandern an den englischen Einwanderungsbeamten im Randbereich des Restaurants, Vorzeigen der Pässe; insgesamt hat es für uns 3 Minuten gedauert.
Ankunft in Harwich: alles problemlos und schnell abgelaufen. Die Koffer konnten im Terminal schnell gefunden werden und dann wieder Transfer mit dem Bus nach Heathrow. Mußten dort aber ca. 2 Stunden warten, bevor unsere Koffer eingecheckt wurden. Bei mangelnden Sitzmöglichkeiten ein schwieriges Unterfangen, diese Zeit zu verbringen. Problemloser Rückflug nach Düsseldorf.
Fazit: neben der Brilliance, dem Schwesterschiff, das schönste Schiff, das ich mir vorstellen kann. Man kann überall die berühmte „deutsche Wertarbeit“ bewundern. Alles ist mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, in schönen Farben dekoriert. Das offene Atrium ist etwas ganz Besonderes. Die überall auf dem Schiff verteilten Kunstgegenstände, ob Skulpturen oder Gemälde, sind ein Genuß. Überall hat man das Gefühl von Raum, weil alles sehr großzügig ist. Trotz einer großen Anzahl von Mitreisenden hat man nie das Gefühl von Enge, höchstens beim Ein- oder Aussteigen in den Häfen. Unsere Empfehlung ist, daß dieses Schiff sicher für jede Destination geeignet ist und wir sicher alle zukünftigen Schiffe an ihrem Standard messen werden. Viel dazu beigetragen hat auch der Executive Chef Thomas Tiede, der neu bei RCCL ist und vorher in einem 5-Sterne-Hotel auf Mallorca gearbeitet hat. Während der Reise war jeden Tag eine Verbesserung im Service und bei den Gerichten zu spüren, da außerdem noch Seniorchefs der Flotte mit an Bord waren, um der Jewel zu einem guten Start zu verhelfen. Außerdem hat man gerne auf Anregungen von Mitreisenden reagiert. Für uns denke ich, daß es sicher nicht das erste und letzte Mal war, daß wir mit der Jewel gereist sind.

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