Kreuzfahrt-Reiseberichte

Asienkreuzfahrt - 2009


Reisebericht Asienkreuzfahrt 2009 mit der Legend of the Seas



Voraufenthalt Singapur 3 Tage - nach der Cruise 3 Tage Dubai
4. Mai bis 23. Mai 2009
Anreise
Die Anreise zum Flughafen erfolgte zum ersten Mal mit dem eigenen Wagen. Über das Internet hatten wir bereits Wochen vorher einen Platz in einem Parkhaus in Kelsterbach bei Airparks gebucht. Kostenpunkt für 19 Tage 75 Euro, wie wir finden, ein akzeptabler Preis.
Die Anreisebeschreibung war sehr gut und dank Navi auch sehr gut zu finden. Beim Service erhielt man einen Code für die Öffnung des Parkhauses, das ca. 3 Minuten entfernt lag.
Der Zubringerbus kam nach wenigen Minuten und fuhr in rund 15 Minuten zum Flughafen Frankfurt, dem Flughafen der langen Wege. Gottseidank erbarmte sich unser ein Fahrer, der uns ein ganzes Stück zum Gate mitnahm.
Wir flogen mit einer Boeing 747-400, einem Jumbo. Die Flugzeit betrug 11 ½ Stunden bei einer Entfernung von 10.300 km. Festzustellen ist, dass das Essen bei Lufthansa immer schlechter wird, auch der Service lässt zu wünschen übrig. Ankunft in Singapur gegen 16 Uhr, für S$ 20 zum Hotel Furama City Center, wo wir das Zimmer 2014 im 20. Stock einer Executive Etage erhielten. Executive bedeutet, dass es mehr Annehmlichkeiten, wie stilles Wasser gibt. Ausserdem erhält man den Zugang zur Executive Lounge, wo von 18 bis 20 Uhr kostenlos Getränke und Snacks serviert werden. Da man dort zu den Gästen sehr zuvorkommend ist, spart man sich mit mehreren Snacks ein späteres Abendessen.
Am ersten Abend stand für uns die Riverside mit dem Clarke Quai auf dem Programm, einer Empfehlung des Hotelpersonals. Das ist ein Bereich am Fluss, an dem sich viele Restaurants der verschiedensten Richtungen angesiedelt haben und ein Bummel lohnt sich auch dann, wenn man nichts mehr essen möchte. So hatten wir, bei immer noch hohen Temperaturen, einen sehr schönen ersten Abend in Singapur.
Mittwoch, 6.Mai - Singapur
Heute hatten wir den ganzen Tag vor uns. Wir haben uns für einen Besuch des Zoos in Singapur entschieden, der Weltgeltung hat. Nach einem gemütlich Frühstück im Hotel nahmen wir ein Taxi zum fast leeren Zoo und verbrachten dort etliche Stunden. Ich muss aber sagen, dass wir ziemlich enttäuscht waren, denn unsere deutschen Zoos liegen vielleicht nicht in einer so exotischen Gegend, sind dafür aber ansprechender gestaltet. Die Shows waren ziemlich drittklassig, das wirklich Interessante war die Fütterung der Orang Utans, die dazu aus ihren großen Gehegen nach unten kamen und sich auf ein paar Meter Abstand von den Parkmitarbeitern fütter ließen. So nah waren wirklich noch nicht an diesen wunderbaren Waldmenschen.
Die Temperaturen waren sehr hoch, ich denke Mitte 30Grad und die Luftfeuchtigkeit lag bei über 90 %. Da es Nachts geregnet hatte, dampfte es regelrecht und die Kameraobjektive waren beschlagen, ein Fakt, der uns die gesamte Reise begleiten sollte.
Abends ging es mit unseren Freunden, die inzwischen auch in Singapur eingetroffen waren, nach Chinatown, in Gehentfernung zum Hotel. Abends werden hier teilweise die Straßen gesperrt und Tische und Stühle aufgebaut. Dann kann man in kleinen Restaurants einfache und günstige Speisen zu sich nehmen und auch uns hat es gut geschmeckt.
Donnerstag, 7 Mai - Singapur
Heute sind wir getrennte Wege gegangen und haben uns mit einem Taxi zur Orchard Road bringen lassen. In aller Ruhe sind wir diese berühmte Straße entlang gebummelt, haben uns einfach treiben lassen. Aber wieder machte uns die Temperatur zu schaffen und ich gönnte mir nach unserer Rückkehr ins Hotel im nebenan liegenden Shoppingbereich eine Fußmassage von 40 Minuten. Man, hat das nach dem vielen Laufen gut getan. Nach einer Mittagsruhe führte unser Weg uns wieder nach Chinatown, um dort nun bei Tag, etliche schöne Aufnahmen der alten Häuser zu machen. Man wird übrigens vor allem von Schneidern angesprochen, die einem in relativ kurzer Zeit Hemden oder Anzüge schneidern wollen. Wir empfanden sie als sehr aufdringlich, zumal sie einen immer bei der Hand packten. Beim Buddha-Tempel mit einem Zahnrelikt von Buddha, haben wir uns den Gesängen der Mönche in diesem schönen Tempel hingegeben und die Außenwelt regelrecht vergessen.
Abends ging es dann zur anderen Seite der Riverside, unterwegs mit vielen Einheimischen, die hier ihre Laufrunden drehten. Vorbei an vielen Kneipen, in denen sich viele Berufstätige nach Feierabend einen gemeinsamen Drink gönnten. Auch wir nahmen einen Drink auf einer der Terrassen am Fluss mit Blick auf die beleuchtete Skyline, die beleuchteten Boote auf dem Fluss, ein wahrhaft schöner Ausklang des Tages.
Freitag, 8. Mai
Nach einem Frühstück hieß das dann, Legend, wir kommen.
Das Check-In war etwas chaotisch, aber als Diamond Member ging es mit Online-Check-In wesentlich schneller. Und so waren wir um 12.15 Uhr an Bord der Legend, die die kommenden 12 Tage unser Zuhause sein sollte. Nach einem ersten Lunch bezogen wir unsere Kabine 3079, eine ziemlich kleine Kabine auf Deck 3. Noch vor dem Dinner sind unsere Koffer da, also schnell auspacken, dann kann der Urlaub beginnen.
Im Speisesaal treffen wir ein bekanntes Gesicht, einen Oberkellner, den wir von der Splendour kennen, auch er erkennt uns sofort wieder. Auch der neue Restaurantmanager ist uns bekannt, von der Hawaiireise auf der Radiance. Zwei Mitreisende von dieser Reise sind ebenfalls mit an Bord, man trifft sich später beim Meet & Mingle und täglich abends in der Concierge Lounge.
Samstag, 9. Mai - Malaysia, Kuala Lumpur
Wir gehen zu Viert schon sehr früh von Bord, gegen 8 Uhr, denn der Tag wird wieder heiß werden. Wir finden einen Van, denn für wir $ 100 für 6 Stunden mit Fahrer mieten. Die Fahrt von Port Klang nach Kuala Lumpur dauert schon 45 Minuten. Unsere erste Station sind die Petronas Towers, dem Wahrzeichen von Kuala Lumpur.
Wir beschränken uns aber auf Außenaufnahmen, da uns die Schlange an den Fahrstühlen zu lang ist. Es ist schon ein beeindruckendes Gebäude und man muß den Kopf weit in den Nacken legen, um diese silbrig glänzenden Twintowers in Gänze erfassen zu können.
Weiter geht die Fahrt zum nahe gelegenen Fernsehturm; keine Warteschlangen, keine Wartezeiten und dafür ein atemberaubender Anblick von der gesamten Umgebung, auch auf die Petronas Towers. Weiter geht es auf unserer Rundfahrt durch Kuala Lumpur; wir sehen den Königspalast, das Nationalmonument, den ehemaligen Sultanspalast, den schönen alten Bahnhof, sowie indische und chinesische Tempel. Es sind 37 Grad und wir lassen uns etwas eher zum Schiff zurückbringen, zumal uns unser Fahrer wohl alles Sehenswerte gezeigt hat. Das wars für Malaysia.
Sonntag, 10 Mai - Phuket, Thailand
Den heutigen Ausflug haben wir auf Empfehlung auf dem Schiff gebucht, denn die Entfernungen sollen für eine Taxifahrt zu groß sein. Wir fahren mit 5 Bussen über die Insel zum Festland und halten an einem buddhistischen Tempel, der in einer großen Höhle untergebracht sind. Affen, genauer gesagt Makaken, überall auf dem Vorplatz, aber seltsamerweise nicht in der Höhle. Dort fliegen dafür einige Fledermäuse. Positiv anzumerken ist, dass man nicht von Verkäufern, die auch nur in geringer Anzahl da sind, angesprochen wird.
Weiter geht es zu einem Lunch in einem Hotel, der in Büffetform angeboten wird. Dann geht es endlich auf ein Motorboot zu einer Fahrt von rund 2 ¼ Stunden. Die Fahrt beschert uns angenehme Temperaturen, aber auch einiges an Feuchtigkeit von der Gischt des Bootes. Wir tauchen ein in die zauberhaften Landschaften von Phang Nga. Mangroven und bizarre Felsformationen formen hier das Bild der unzähligen Inseln. Dazu gehört auch die so genannte James-Bond-Insel, die jeder Fan aus dem Film „Der Mann mit dem Goldenen Colt“ kennt.
Auf dem Rückweg wird ein überflüssiger Halt an einem schwimmenden Dorf gemacht, das nur einem Zweck dient, Touristen in die Restaurants und in die Souvenierläden zu locken. Abscheulich die Menschen, die Babyaffen für Fotos präsentierten, deren Mütter wahrscheinlich getötet worden sind.
Aber alles in allem ein toller Ausflug, der sich gelohnt hat.
Montag, 11 Mai bis Mittwoch, 13. Mai
Vor uns liegen drei wunderbare Seetage, die wir entsprechend verbringen werden. Unser Lieblingsplatz auf Deck 4 bei den Rettungsbooten wartet auf uns; ganz nah an den Wellen und der Gischt, die uns leicht erfrischt.
Donnerstag, 14 Mai - Cochin, Indien
Frühmorgens, bei viel Dunst nähern wir uns Cochin, unserem ersten Hafen in Indien. Auf Indien haben wir uns ganz besonders gefreut, sind schon ganz aufgeregt. Eine Mischung aus Alt und Neu erwartet uns. Am Pier stehen Leute, die uns die Preise für Taxen benennen. 4 Stunden kosten zwischen $ 15 und $ 20. Aber es gibt auch ein Angebot, mit einem Tuk-Tuk zu fahren, 3Stunden für gerade mal $ 5.
Wir brauchen einige Zeit um uns zu entscheiden, dann ist die Entscheidung für das Abenteuer Tuk-Tuk gefallen und wir begeben uns in die Hände der beiden einheimischen Fahrer. Sie tauchen mit uns ein in einen Verkehr ohne Regeln, weisen uns nebenbei auf die örtlichen Sehenswürdigkeiten hin. Anfangs krallen sich unsere Füsse fast noch in die Bodenbleche, dann gewöhnen wir uns an den Fahrstil der Inder. Der Lärm ist ohrenbetäubend in den fast offenen Tuk-Tuks, die heiße Luft von über 30 Grad wird durch den Fahrtwind etwas gekühlt.
Zu sehen ist vor allem das pralle, indische Alltagsleben. Sehr viele einfache Verhältnisse und vor allem sehr viel Schmutz, der teilweise auch am Straßenrand verbrannt wird, um ihn zu reduzieren. Mal steht eine Kuh in den Abfallhaufen, mal einige Ziegen.
Sehenswürdigkeiten gibt es nicht viele, eine schöne Kirche, eine Basilika, das ist es schon an interessanten Gebäuden. Dafür geht es weiter zum Meer; dort lassen Fischer ihre an Konstruktionen befestigten große Netze ins Wasser hinab und holen sie dann, mit nur geringer Ausbeute, wieder ein. Dafür gibt der Fischmarkt einiges vom Fischreichtum der Gewässer preis. Vorbei geht die Fahrt an vielen Geschäften mit Gewürzen, Geschäften, die kaum größer als 2 mal 3 Meter sind. Es duftet verführerisch, aber wir entscheiden uns, nichts mitzunehmen. Wer weiß, wie der deutsche Zoll reagiert.
Durchgeschwitzt bis auf die Knochen kommen wir zurück zum Schiff und haben eine erlebnisreiche Fahrt hinter uns gebracht, die wir sicherlich so schnell nicht vergessen werden, denn sie hat uns Vieren sehr viel Spaß gemacht.
Freitag, 15. Mai - Goa, Indien
Unser nächster Halt ist Goa, heute Mormugao genannt und gehört seit 1962 zu Indien. Es empfängt uns mit dem üblichen Industriehafen, mit viel Gewimmel aber nur wenigen Taxen. Nach einer schmerzhaften „Anprobe“ zu Dritt auf den Rücksitzen, lehnen wir die kleinen Wagen ab und begeben uns in der Hitze Richtung Hafenausgang, wo noch mehr Wagen warten. Vorbei geht es an unzähligen, bunt bemalten Lastern, bei denen man eher denkt, der Zirkus sei in der Stadt, die hier aber ganz normal ihre Waren be- und entladen. Vor dem Hafenbereich krallen wir uns einen Jeep, der eine zweite Sitzreihe im Kofferaum hat. Wir verhandeln den Preis, der verglichen mit Cochin absolut überteuert ist und los geht's auf engen Straßen Richtung Alt Goa.
Vorbei an Freiflächen mit Reihern und Wasserbüffeln, durch viele kleine Ortschaften. Aber auch vorbei an unseren ersten Slums, wie wir sie uns schlimmer nicht vorstellen können. Alt Goa, Hauptstadt des ehemaligen Portugigischen Goa hat auf einer Quadratmeile mehr Kirchen als Rom. Ein Teil gehört inzwischen zum Weltkulturerbe und die Basilika Bom Jesus ist in einem sehr guten Zustand. Leider bieten die Anlagen an diesem wieder so heißen Tag, kaum Schatten. Weiter geht es nach Panjim, der neuen Hauptstadt seit 1843, einer Stadt mit immerhin 80.000 Einwohnern. Viele Stadtansichten gehen auf die Kolonialzeit zurück, leider nur selten gut erhalten. Wir passieren einen Strand am Mandovi River, der aber nicht zu vergleichen sein soll, mit den hervorragenden Stränden, die Goa zu einem beliebten Winterreiseziel machen. Auf dem Fluß liegen viele Kasinoschiffe, einer weiteren Geldeinnahmequelle, von denen es hier sonst sicherlich nicht viele gibt.
Hat uns Goa gefallen? Ich kann es nicht sagen, ich hatte mir mehr erwartet nach den Schwärmereien, vieler Schiffsangestellter aus Goa. Aber wahrscheinlich sieht man aus der Entfernung immer alles verklärt.
Samstag, 16 Mai - Bombay, Indien
Bombay, oder richtigerweise Mumbai genannt, ist die siebtgrößte Stadt der Welt mit rund 10 Millionen Einwohnern. Was wird uns heute Neues erwarten? Vor dem Terminal steht ein Shuttlebus. Auf Nachfrage sagt man uns, dass er uns nicht zum Hafenausgang mit nimmt. Erst als sich ein Inder einschaltet, will man uns und andere zum Gelben Gate fahren, da dort mehr Taxen zur Verfügung stehen sollen. Morgens mussten wir nach langem Anstehen bereits durch die Indische Immigration. So viele Formalitäten wie auf dieser Reise, haben wir noch nie erledigen müssen.
Also, nach einer langen Fahrt durch den Hafenbereich gelangen wir mit dem Shuttlebus zum Gelben Gate, aber wieder stehen nur kleine Taxen bereit, die nicht auf die Körpermasse von übergewichtigen Europäern zugeschnitten sind. Viele Männer stehen in der Nähe herum, anscheind auf der Suche nach Arbeit. Vermutlich sind hier die Arbeitsbüros des Hafens, aber wie gesagt, das ist nur eine Vermutung. Sie wissen nicht was sie von uns halten sollen. Ein Taxifahrer bietet sich an, einen großen, komfortablen Wagen zu besorgen. Und richtig, nach 10 Minuten kommt er mit einem luxuriösen Van mitgefahren. Wir bedanken uns mit einem kleinen Trinkgeld und herein geht es in die gekühlte Umgebung des Vans, auf geht's in das Abendteuer Mumbai.
Der erste Eindruck: viele Menschen, viel Verkehr, vor allem, viele schwarz-gelbe Taxen, sie bestimmen den Verkehr. Es sind alte Fiats, so alt, dass man die Geschicklichkeit der Mechaniker fast bewundert, die diese Autos am Leben erhalten. Nur wenige neue Wagen sind unterwegs, aber auch sie alle klein und schmal. Was für ein Glück haben wir mit unserem Luxusvan. Wir fahren kreuz und quer durch die Stadt, vorbei an alten Kolonialbauten in teilweise verheerendem Zustand. Vorbei geht es an Wohngegend, die wir als unbewohnbar bezeichnen würden, vorbei an Slums, die, einfach unbeschreiblich sind. Aber ich will es trotzdem versuchen; Wellblechteile sind mit Holzresten verbunden, über die Lücken sind Plastikplanen gespannt, manche haben ein weiteres Stockwerk, gerade mal so hoch, dass jemand aufrecht sitzen kann. Wahrscheinlich ist es das Schlafzimmer. Es gibt kein Wasser, keinen Strom, keine Kanalisation. Noch schlimmer sind allerdings die Menschen dran, die garnichts haben und auf einer Pappe oder einer Decke, teilweise mit kleinen Kindern, auf den Bürgersteigen schlafen; unbegreiflich diese Armut. Und jeden Tag kommen 500 Menschen hinzu, die hier ihr Glück versuchen wollen und es sicher nicht finden werden.
Dann als krasses Gegenteil die Pracht der renovierten Victoria Station, einem prächtigen viktorianischen Gebäude, der Zentralpunkt für alle Auswertigen, die hier Tag für Tag mit dem Zug ankommen, die von ihren außerhalb liegenden Wohngebieten pendeln. Vorbei geht es am Prince of Wales Museum, oder dem Haus, in dem Ghandi 17 Jahre gewohnt hat. Ghandi, von unserem Fahrer als Vater Indiens bezeichnet und der immer noch eine wichtige Rolle spielt. Das Gateway of India, das Taj Mahal Hotel und der Marine Drive sind weitere Höhepunkte unserer Tour. Und überall viele Menschen und viel Verkehr, natürlich Linksverkehr. An manchen Orten, wie der Open Laundry, wo öffentlich die Wäsche gewaschen und getrocknet wird, sind vieler Bettlerinnen mit Babys auf dem Arm. Man muss die Augen verschliessen, denn man kann nicht allen etwas geben, würde nur Streit provozieren, wenn man einer etwas gibt. Die Mani Bhavan Hanging Gardens gewähren uns einen Ausblick über die Bucht zu den Wohngebieten der Reichen Mumbais.
Abends ist alles in romatisches Licht getaucht und verhüllt die Unvollkommenheit dieser Großstadt, lässt selbst herunter gekommene Kolonialbauten wie verzaubert erscheinen. Der Strand und der Marine Drive werden von Menschenmengen überschwemmt, die hier ihren Abend regelrecht zelebrieren. Das Leben pulsiert, alle sind fröhlich und ausgelassen.
So lassen wir dieses Erlebnis Indien zurück. Alle Facetten werden uns in starker Erinnerung bleiben.
Mittwoch, 20. Mai - Dubai
Nach zwei erholsamen Seetagen kommen wir frühmorgens in Dubai an. Schon nach 8 Uhr können wir das Schiff verlassen, unsere Kreuzfahrt ist zu Ende und der dritte Teil unserer Reise beginnt. Nun kommt das totale Kontrastprogramm: Dubai - die glänzende, reiche Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Hier werden wir sicherlich keine Armut sehen, denn wenn es sie gibt, so ist sie sicherlich in Außenbereiche verbannt worden, die kaum ein Tourist je sehen wird. Mit Taxi geht es vom Cruiseport zum Hotel am Creek, in unserem Fall dem Hilton Dubai Creek, das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Wir haben ein Riesenzimmer, unser Bad ist so groß wie unsere komplette Kabine an Bord der Legend und alles ist luxuriös. Beziehen können wir das Zimmer allerdings erst in einigen Stunden. Wir folgen daher der Empfehlung des Personals und nehmen, nachdem man uns unser Gepäck abgenommen hat, eine Limousine mit Fahrer, der uns in 3 Stunden die meisten Sehenswürdigkeiten dieser Großstadt sehen lässt. Zuerst fährt er uns zur Baustelle des Burj Dubai, des höchsten Gebäudes der Welt, das kurz vor seiner Fertigstellung steht.
Man kann sich kaum weit genug zurückbeugen, um die Spitze zu erkennen, eine wahrhaft architektonische Meisterleistung, wie so viele andere Gebäude in diesem Wüstenstaat.
Nebenan liegt die Mall of Dubai, das größte Shoppingzentrum der Welt mit rund 1.200 Geschäften und Restaurants, sowie einer Eisfläche und einem Riesenaquarium. Weiter geht es durch die Stadt, an beeindruckenden Bauten vorbei bis nach Jumeirah. Hier steht natürlich ein erster Halt auf dem Plan, um vom Strand aus, das Burj al Arab zu bewundern. Es wirkt allerdings auf uns nicht so prunkvoll, wie man es aus den Fernsehberichten erwartet hätte. Wir halten an der Einfahrt, um es aus einer anderen Perspektive zu fotografieren. Weiter geht es entlang der Srandhotels in Jumeirah zur Palm-Insel mit dem Atlantis Hotel als Abschluss. Ein kurzer Besuch des Hotels, dessen Pracht wir ja bereits schon auf den Bahamas bewundert haben.
Wir entfliehen der Hitze mit einer Mittagsruhe in unserem komfortablen Hotelzimmer und lassen uns am frühen Abend in die Mall of the Emirates fahren, auch um dort zu Abend zu essen, mit Blick auf die Indoor-Skihalle, in der wir viele dick eingepackte Araber entdecken, die ihren Spaß im Schnee finden. Die Mall ist wie jede Mall auf der Welt mit vielen Geschäften, vielen verschiedenen Restaurants und wichtig, gut gekühlt vor der Hitze der Außenwelt.
Unseren Abend beschließen wir auf der Hotelterrasse im 15. Stock mit einem herrlichen Blick auf das nächtliche Dubai und den Creek.
Der nächste Tag steht im Zeichen des Schwitzens, denn wir haben uns entschieden, den Creek entlang zu wandern und uns wenn möglich ein Boot zu mieten. Die Sonne brennt erbarmungslos vom Himmel, Temperaturen steigen auf über 40 Grad im Schatten, kaum ein Mensch befindet sich auf der Promenade, vereinzelte Arbeiter ruhen sich im Schatten von einigen wenigen Palmen aus. Nur wir dummen Deutschen laufen in prallen Hitze und bewundern die am Kai liegenden Dhaus und Motorjachten. Von einem Radfahrer werden wir angesprochen, dass sein Boot für uns zu mieten und gleich mit uns ablegen könnte. Wir vereinbaren einen Preis von 150 Dirham, rund 35 Euro und haben ein großes Boot für uns alleine. Wir können uns frei bewegen, während das Boot den Creek runterfährt bis zum Mündung im Hafenbereich, vorbei an den diversen Hotels und Bürogebäuden, vorbei an den Anlegestellen der Abras, kleiner Boote, die über den Fluss setzen und von Einheimischen, sowie Touristen frequentiert werden. In der Ferne sehen wir noch einmal die Legend liegen, bevor sie nachmittags Richtung Ägypten ablegt. Die Fahrt macht uns Spass, der leichte Wind lässt die hohe Temperatur vergessen, aber vor uns liegt ja noch der Rückweg zum Hotel und wir freuen uns auf die Kühlung in unserem Hotelzimmer.
Am späten Nachmittag geht es mit einer Taxe zum Goldsouk, einer Ansammlung von wahrscheinlich 200 Juweliergeschäften, die alle nebeneinander liegend um die Gunst der bummelnden Gäste buhlen. Wir wollen nur schauen und lassen uns nicht herein locken, denn einmal gefällt uns das arabische Design nicht für uns, auch wenn wir die Kunstfertigkeit der Arbeiten bewundern. Der moderne Schmuck ist verglichen mit den Geschäften, die wir aus der Karibik kenne, zu teuer und auch ziemlich mickrig, auch wenn große Diamanten angeboten werden. Diamanten sind das A und O, Farbedelsteine werden nur selten angeboten. Bei der Wärme muss man viel Feuchtigkeit auffüllen und wir kaufen uns bei Straßenverkäufern Getränke. Achtung, vorher den Preis aushandeln, sonst legen sie einen herein und man zahlt statt 3 Dhm plötzlich 5 Dhm. Die Straßen sind wieder voll mit Menschen, aber man kann zwischendurch mal eine Pause auf einer der vielen Bänke einlegen. Schlepper für Kopien von Uhren und Handtaschen stehen an jeder Ecke und sprechen einen unentwegt an. Man muss sich nur die nötige Abgeklärtheit gegenüber diesen Leuten angewöhnen und man kann den Schaufensterbummel geniessen. Auch der Gewürzsouk bringt Erstaunliches. Bunte, wohlriechende Gewürze erwarten uns in einer schmalen Gasse und ein perfekt deutsch sprechender Verkäufer will uns die Wirkungsweisen der Gewürze klar machen. Die Freundlichkeit vergeht allerdings, wenn er merkt, dass man auf keinen Fall kaufen möchte. Es reicht uns und wir flüchten uns per Taxi in unser Hotel, um dort am Abend ein überteuertes Abendessen zu uns zu nehmen. Denn Restaurants sind keine in der Nähe und wir hätten nur die Möglichkeit in eine Mall zu fahren, um dort günstig zu speisen. Aber nach einem langen, anstrengenden Tag, wollen wir das Hotel nicht mehr verlassen und beschließen den Abend wieder auf der Dachterrasse.
An unserem letzten Tag vereinbaren wir ein spätes Auschecken für 14 Uhr, denn unser Flug geht erst mitten in der Nacht. Wir mieten uns noch einmal die Luxuslimousine und fahren ins Nachbaremirat Sharjah. Hier sind wir bei den „ärmeren“ Nachbarn, das sieht man deutlich an der einfacheren Bauweise der Hochhäuser, die auch hier zahlreich vorhanden sind. Sharjah ist berühmt für seine Strände, von den Hotels werden Busse kostenlos nach Dubai angeboten, für das weitere Angebot. Noch einmal fahren wir durch Dubai und Jumeirah, noch einmal sehen wir die prachtvollen Hochhäuser, alles überragend das Burj Dubai und wir kommen an der wichtigsten Moschee vorbei, die in der Mittagszeit gut besucht wird.
Den Nachmittag verbringen wir in der bereits erwähnten Dubai Mall, die nicht so weit vom Hotel entfernt ist wie die Mall of the Emirates. Hier steppt heute der Bär. Es ist Freitag, anscheinend ein Tag, an dem die Einheimischen sich nachmittags mit ihrer Familie in die Mall begeben. Die Mall wird immer voller, immer mehr Menschen stehen vor den Attraktionen, wie der Eislaufbahn, einem gigantischen Wasserfall mit springenden Skulpturen, dem großen Aquarium und vor den vielen Bühnen, auf denen internationale Künstler auftreten. Kleinkünstler sind in der ganzen Mall verteilt und scheinen auch aus aller Welt zu kommen. Als kaum noch ein Durchkommen ist, fahren wir mit dem Taxi zurück ins Hotel. Die Taxiabfahrt ist übrigens hervorragend organisiert und auch in der Mall ausgeschildert. Nach weiteren Stunden auf der Hotelterrasse fahren wir zum nicht weit entfernten Flughafen und es geht in einem Nachtflug in 6 Stunden zurück nach Deutschland.
Das Schiff
Die Legend ist 14 Jahre alt, das ist auch unübersehbar. Sie ist baugleich mit der Splendour, ich weiß allerdings nicht, ob sie auch zum selben Zeitpunkt renoviert wurde. An manchen Stellen ist der Zahn der Zeit nicht zu übersehen. Manche Sitzmöglichkeiten sind durch gesessen, Teppiche müssten neu verlegt werden, Kabinen müssten renoviert werden. Unsere Kabine ist klein, aber zweckmäßig und man hält sich ja nur zum Schlafen dort auf. Die Balkonkabinen, die wir gesehen haben, sind wesentlich größer, aber natürlich auch doppelt so teuer. Denn wir haben für diese Cruise gerade mal 621 Euro gezahlt. Dafür darf man dann auch nicht zu viel erwarten. Wer allerdings zum hohen Preis gebucht hat, dürfte enttäuscht worden sein, vor allem wenn er wie wir andere Schiffe kennen gelernt hat.
Das Angebot im Windjammer war fürs Frühstück hervorragend, allerdings sind die Platzverhältnisse zu beschränkt, man muss sich immer mühevoll einen Platz suchen und teilweise bei der Hitze sogar außen frühstücken. Für den Lunch ziehen wir auf jeden Fall das Hauptrestraurent vor, das an den Seetagen mit Brasserie 30 Konzept geöffnet ist und sehr stark frequentiert wurde. Einen Abend mussten wir im Windjammer essen, weil unser Ausflug uns verspätet fürs Abendessen im Hauptrestaurant zurückbrachte. Die Auswahl war nicht sehr groß, aber das Monogolian BBQ, bei dem man selbst die Zutaten zusammenstellt und im Wok zubrereiten lässt, konnte uns zufriedenstellen.
Wir hatten im Hauptrestaurant mit unseren Freunden einen Tisch auf Deck 4 des Restaurants, einem sehr günstig gelegenen Tisch. Wir haben uns für die Hauptsitzung um 18 Uhr entschieden und konnten so vorher und nachher noch in die Concierge Lounge, die von ihrem üblichen Standort in die größte Bar verlegt wurde, die für diesen Zweck für andere Gäste gesperrt wurde. Die Auswahl an Getränken und Snacks war sehr gut, der Service der beiden chinesischen Bedienungen hervorragend. Schnell kannte man unsere Vorlieben und Getränke wurden automatisch serviert. Die Concierge besorgte uns Karten für Ausflüge und am Ende auch unsere Pässe, so dass wir uns nicht anstellen mussten. Der Service hat uns wirklich sehr gut gefallen und es ist schade, dass RCCL das Konzept in der jetzigen Form einschränken wird.
Das Essen im Hauptrestaurant war gut, aber nicht überragend. Es gab nur wenige Ausrutscher nach unten, nur eine Mahlzeit ging zurück. Aber es gab auch keine Ausrutscher nach oben. Die köstlichen kalten Fruchtsuppen gibt es nicht mehr, täglich steht statt einem anderen Salat der Caesars Salad auf der Karte, der sonst eine Alternative darstellte. Hummer und Filet Mignon sind gestrichen worden. Das Filet kann für 14,95 $ Zuzahlung bestellt werden. Die Fleischgerichte waren ganz gut, als gehobener Durchschnitt zu bezeichnen, wie auch die Fischauswahl. Der Service war auch nur gehobener Durchschnitt, da haben wir schon Besseres erlebt. Es waren sehr viele chinesische Mitarbeiter im Service, die vom Sprachverständnis doch nicht ganz so auf dem Laufenden waren. Aber alles in Allem eine gelungene Reise, mit einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis.
Fazit
Die Hotels in Singapur und Dubai können wir uneingeschränkt empfehlen, ich werde sie auch bei Tripadvisor bewerten.
Die Route war sehr interessant. Was allerdings jedem, der diese Route zur gleichen Zeit fährt, klar sein muss, sind die extremen Klimaverhältnisse. Die Temperaturen liegen zwischen 32 und 45 Grad, in Asien verbunden mit hoher Luftfeuchtigkeit und in Dubai hatte man das Gefühl, dass die Haut bereits Blasen wirft. Dann kann man verstehen, warum es so viele Taxen gibt, weil sich hier niemand außer den verrückten Deutschen zu Fuß bewegen will. Ebenfalls klar sein muss man sich über die Dinge, die einen in Indien erwarten und die ganz schön schockierend sein können. Die Armut, die hier herrscht, ist teilweise unvorstellbar und hat viele Mitreisende wirklich schockiert.
Aber wir hatten zu Viert so viele tolle Erlebnisse, dass wir die Ausflüge in Indien nicht missen mögen.
Dubai reicht für unseren Geschmack für 2 Tage, den dritten Tag hätten wir uns sparen können. Aber das sieht sicherlich jeder anders.
Würden wir die Tour jedem empfehlen? Ja, denn es war ein besonderes Erlebnis, wenn man weiß, was auf einen zukommen kann.

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