Reisebericht zur Kanarenreise 07.2021

Teneriffa 28.06. - 20.07.2021 Hotel H10 Tenerife Playa

Teneriffa Juli 2021 in Corona Zeiten
Wir hatten uns für den Norden Teneriffas entschieden, weil wir das Grüne und das Bunte Teneriffa bevorzugen. Da wir nicht wussten, wie viel geöffnet sein wird, haben wir uns für ein All Inklusive Hotel entschieden, das H10 Tenerife Playa, direkt am Anfang der Strandpromenade.
Unser Hotel:
Von der Lage geht es nicht besser, von der Aussicht auch nicht, vor allem, wenn man wie wir ein Zimmer im 9. Stock hat, genauer gesagt # 917, mit Blick zu zwei Seiten.
Das Zimmer war renoviert, was sich aber nur im Schlafbereich bemerkbar machte. Es gab ein Bett mit wirklich tollen Matratzen, sehr guter Bettwäsche, eine modernen Kopfteil und ausreichend großen Nachttischen. Gegenüber gab es einen Schreibtisch und daneben genügend Platz für 2 Koffer und Trolleys. Außerdem einen Fernseher und einen Sessel. Der Balkon bot gerade Platz für einen kleinen Tisch und sehr einfache Kunststoffsessel. Aber der atemberaubende Ausblick entschädigte für alles.
Das Badezimmer ist allerdings sehr in die Jahre gekommen, ich schätze mehrere Jahrzehnte. Lediglich der Boden wurde dem Schlafzimmer angepasst. Die Badewanne ist nicht mehr zeitgemäß gegenüber eine bodengleichen Dusche. Die Toilette ist sehr tief angebracht. Glücklicherweise gab es einen Griff am breiten Waschtisch, um sich hochzuziehen. Als Annehmlichkeiten gab es nur Seife, Shampoo und Duschgel in kleinen Flaschen. Keine Kleenextücher, keine anderen Annehmlichkeiten. Der einzige Mülleimer befand sich im Bad, nicht wie gewohnt auch einer im Schlafzimmer unter dem Schreibtisch. Die Badehandtücher sind sehr groß und auch die Handtücher waren akzeptabel und wurden auch dann gewechselt, wenn man sie nicht auf dem Boden platzierte. Der Schrank ist leider sehr klein für 3 Wochen. Eine Hälfte kann zum Aufhängen genutzt werden. Nachdem ich um mehr Kleiderbügel gebeten habe, war dies auch möglich. Auf der rechten Seite ist der Safe so eingebaut, dass man darüber nichts mehr aufhängen kann. Die offenen Fächer haben gerade so gereicht.
Die Zimmerreinigung war sehr gründlich, da haben wir absolut keine Beanstandungen und das Personal immer sehr freundlich und entgegenkommend.
Gleich am 2. Tag fiel morgens der Strom aus, es schlossen sich auf dem Weg zum Fahrstuhl alle Sicherheitstüren und die Aufzüge stoppten natürlich. Und die Treppe vom 9. Stockwerk nach unten ist nicht gerade ein Spaß, aber besser als nach oben, da der Strom später wieder einsetzte.
Der Speisesaal im ersten Stock ist zu 3 Seiten Richtung Strand mit rahmenlosen Fenstern geöffnet und bietet herrliche Ausblicke. Die Tische waren weit genug auseinander gestellt, meistens für 2 Personen eingedeckt und auf Wunsch auch für 4 Familienmitglieder. In der ersten Woche konnten wir kommen, wann wir wollten, das änderte sich aber in der zweiten Woche, als es wesentlich voller wurde. Dafür mussten dann spezielle Essenszeiten reserviert werden, in unserem Fall 9 Uhr für das Frühstück und 19 Uhr für das Abendessen. Mittags war es kein Problem, da nicht so viele Vollpension oder All inklusive gebucht hatten.
Das Essen war immer ausreichend von der Auswahl und auch gut schmeckend. Normal, dass sich in 3 Wochen so einige Gerichte wiederholen. Omelette auf Wunsch gab es jeden zweiten Tag, an den anderen Tagen gab es nur Spiegelei und Pfannkuchen. Wurst und Käse waren von guter Qualität und schmackhaft. Morgens haben mir Tomaten, Gurken etc. gefehlt. Brötchen wurden hausgebacken und es gab diverse Sorten, auch Brot, aber das entsprach eher niederländischen Geschmäckern, weil es sehr weich war.
Zu den Nationalitäten; diese waren sehr gemischt, sehr viele Spanier, dementsprechend laut war es oft. Niederländer, Belgier, osteuropäische Deutsche und wenige Deutsche.
Mittags und abends gab es immer tolle kalte Vorspeisen, die für mich zur Hauptnahrung wurden. Die servierten Weine waren akzeptabel. Man konnte aber auch gegen Aufpreis andere Weine bestellen.
Bei All Inklusive hat uns erstaunt, dass es nur internationale Markenspirituosen gab, nicht wie z.B. in der Türkei überwiegend einheimische Spirituosen. Bei den Softgetränken gab es diverse Marken von Coca Cola, wie Classic, Zero, Fanta, Sprite. Die Cocktails waren sehr gut; ich habe mich erst mal etwas durchprobiert und dann für die weniger süßen entschieden.
Das größte Plus des Hotels ist das Personal. Die Mitarbeiter werden teilweise unterschiedlich eingesetzt, mal in der Poolbar, mal in der Abendbar, mal im Restaurant. Sie sind also sehr flexibel. Immer freundlich, immer ein nettes Wort, die Wünsche des Gastes kennend. Allerdings bemühe ich mich aber auch immer, so schnell wie möglich alle Namen zu kennen und sie grundsätzlich mit Namen anzusprechen. Das ist für mich ein Zeichen von Respekt und kommt außerdem sehr gut an.
Was äußerst nervend ist und was wir eigentlich nicht kennen, da wir nie in der Hauptsaison verreisen, die Liegenreservierungen. Selbst wenn man zum Frühstück schon ein paar Sachen mitnimmt und dann gegen 9:45 Uhr zum Pool geht, kann es passieren, dass alles reserviert ist. Ab und zu gibt es dann mal rote Karten, aber leider nicht regelmäßig. Es gibt zwei schöne Pools, einen kleinen Kinderpool, eine sehr schöne Gartenanlage und einen Bereich für Animationsspiele, die täglich angeboten werden.
Und auch sehr nervend ist die Lautstärke. Im Speisesaal hat Uwe teilweise über 80 Dezibel gemessen. Gegen 21:30 bis 22:00 wird es im Außenbereich der Bar so voll und laut, dass wir es meistens vorziehen, auf unser Zimmer zu gehen, um da noch etwas Ruhe zu bekommen. Im Saal, wo es die Unterhaltung gibt, haben wir uns nicht einmal aufgehalten. Im Freien ist es uns lieber und sicherer.
Im Ort sind immer noch einige Geschäfte und Hotels geschlossen einige machen sehr früh Schluss z.b. das bekannte Rancho Grande ist teilweise schon vor 18 Uhr geschlossen, das bekannte Cafe de Bar de Paris war noch komplett geschlossen ebenso wie das Hotel Valle Mar, beide an der Promenade gelegen. Diese wurden dann ab dem 15. oder 16.7. geöffnet. Und ich denke, einige andere Geschäfte oder Restaurants, sowie Hotels werden nicht mehr öffnen. Einige werden aber auch kernsaniert.
Ansonsten war dieser Urlaub anders als üblich. Aus gesundheitlichen Gründen haben wir den Morgen am Pool verbracht, sind nach dem Mittagessen für ein Schläfchen aufs Zimmer und haben uns dann auf den Weg gemacht. Entweder entlang der Promenade, oder auch, wenn der Weg zu anstrengend war (alles ist in Puerto de la Cruz mit großen Höhenunterschieden), sind wir mit dem Taxi gefahren. Wir haben für keine Strecke mehr als 5 € inklusive Trinkgeld bezahlt. Wir waren mehrmals bei einer Bekannten, die in La Paz ein Cafe hat und auch dort im wunderbaren Botanischen Garten, der immer wieder einen Besuch wert ist. Das Wetter war unterschiedlich. Wir haben in 3 Wochen dreimal den Teide vom Ort aus gesehen. Morgens war es oft bewölkt, konnte aber ab Mittag sehr warm, bis heiß werden. Aber da immer ein schöner Wind herrscht, war es erträglich.
Fazit:
ein etwas anderer, aber sehr erholsamer Urlaub. Bezüglich Corona gab es kaum Vorgaben. Es durfte draußen ohne Maske spaziert werden, was die meisten aber nicht taten. Mindestens 90 % trugen überall eine Maske, wie wir auch. Nur wenn wir uns auf Bänke oder vor Lokale setzten, nahmen wir die Masken ab. Es gab auch auch große Gruppen von jungen Leuten, die keine Masken trugen und oft in größeren Gruppen zusammen standen.
Vor allem im Bereich der öffentlichen Meerwasserbäder herrschte großes Gedränge, wird aber sowieso nur von den Einheimischen genutzt. Denn welcher Deutsche möchte schon auf mehr oder weniger großen Steinen oder Bodenplatten liegen.

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