Panamakanal Kreuzfahrt - 2008
Mitreisende Eine große Gruppe Japaner, zum größten Teil ohne Englischkenntnisse war auch an Bord. Man kann sich kaum vorstellen, in welcher Lautstärke sich diese klein gebauten Menschen unterhalten, wenn mehr als zwei Japaner beisammen stehen. Man sah sie jeden Tag an jedem Ort hinter ihrer Reiseleiterin her wuseln. Das übliche Verhalten mit dem Fotografieren war nicht zu beobachten, wir waren allerdings auch nicht bei den Ausflügen anwesend. Lautstark sind auch die südamerikanisch stämmigen Mitreisenden. Auch hier steigert sich die Lautstärke, wenn mehr als zwei Personen zusammen sind. Witzig ist auch, Japaner zu beobachten, wenn ein ihnen bekanntes Lied gespielt wird und sie dabei mehr oder weniger lautstark mitsummen oder mitsingen, witzig aber nicht unangenehm und voller Inbrunst. Von einem Ehepaar wurde uns berichtet, dass sich in der High-School kennen gelernt hatte, sich aus den Augen verlor und nach mehr als 60 Jahren bei einem Klassentreffen wieder fand. Mit über 300 Gästen wurde die Hochzeit gefeiert - übrigens bevor ich es vergesse, das Ehepaar ist in den Mittneunzigern und liebt es die Meere zu bereisen und sich auch auffallend zurecht zu machen. Letztendlich habe ich doch noch aus einer andere Quelle eine Liste der Mitreisenden erhalten. 2.029 Gäste waren an Bord; 20 Gäste in der Altersklasse von 0 - 17 Jahre; 10 von 18 - 24 Jahren; 199 zwischen 46 und 54 Jahren (ich staune) und die größte Gruppe mit 55+ war mit 1.546 Passagieren vertreten. 1.193 Amerikaner waren an Bord, 269 Briten, 207 Kanadiers, 127 Japaner, 20 Australier, 44 Deutsche und der Rest verteilte sich auf diverse Nationen. | |
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Auschecken Ab 6:00 konnte gefrühstückt werden, um diese Zeit standen allerdings die ersten Passagiere draußen, um die Fahrt unter der Golden Gate Bridge zu fotografieren. Ein wirklich erhebender Augenblick, auch wenn sie sich nur teilweise aus dem Nebel hervorragte. Gegen 7:00 wurde am Pier 35 angelegt. Wir konnten in Ruhe frühstücken und dann um 8:45 zur Einwanderungskontrolle in der Constellation-Lounge. Dort stand die Schlange allerdings bis draußen auf Deck 11 und man musste einige Geduld aufbringen, ca. 60 Minuten. Danach haben wir die Kabine geräumt und uns in die Elite-Member-Lounge im SS United States begeben, wo man nach Wunsch noch einmal ein Kontinentales Frühstück serviert bekommen konnte. Gegen 10:30 wurde unsere Anhängernummer aufgerufen und wir konnten problemlos das Schiff verlassen, im Terminal direkt unsere Koffer ergreifen und zum Taxistand gehen. Für das Taxi zum Hotel Union Square haben wir rund $15 bezahlt. Leider konnten wir nur die Koffer abgeben, denn das Zimmer war erst ab 13:00 bezugsfertig, also ging es mit unserem Handgepäck auf den Schultern zu einem ersten Rundgang im Bereich Powell- und Market Street. Wir erwarben direkt die 3-Tages-Karte für das öffentliche Verkehrssystem für $18 pro Person, ein Schnäppchen. Fortsetzung zu San Francisco folgt in einem gesonderten Bericht. | |
Fazit Es war eine tolle Reise, die unsere Erwartungen erfüllte, aber nicht übertraf. Das Schiff präsentierte sich in gutem Zustand, obwohl hier und da ein paar kleinere Schönheitsfehler sichtbar sind und einer Überholung bedürfen. Der Service war sehr gut, aber nicht über dem Level von RCCL. Die Qualität des Essen lag dagegen leicht über der von RCCL, vor allem bei der Fleisch- und der Fischqualität und den Feinheiten, die das Auge und den Gaumen erfreuen. Die Route war interessant, aber nicht umwerfend. Jamaika machten den bisher besten Eindruck nach zwei vorherigen mehr oder weniger schlechten Impressionen. Cartagena präsentierte sich mit einer wunderschönen Altstadt, Costa Rica glänzte dagegen mit fast undurchdringlichen Regenwäldern. Die Durchfahrt des Panamakanals war interessant, aber nicht besonders aufregend, da rechts uns links des Kanals außer Wald nichts zu sehen war. Außerdem war es durch die hohe Luftfeuchtigkeit sehr diesig. Die Aussichtsmöglichkeiten von Bord waren sehr eingeschränkt, da das Helikopter deck nicht freigegeben wurde und Deck 12 und 13 vorne wegen fehlenden Abgrenzungen gesperrt waren. Die Fenster zu allen Seiten waren nicht geputzt, wie ich es bei RCCL vorher schon mehrmals feststellen konnte, vor allem bei einer so wichtigen Tour. Von den drei Städten der mexikanischen Riviera hat uns erstaunlicherweise Acapulco am besten gefallen. Huatulco und Cabo San Lucas sind reine Strandorte, die ansonsten außer Wassersport nichts zu bieten haben. Zu empfehlen ist die Reise für jedermann; jegliches Alter war vertreten. Man sollte aber Temperaturen über 30° und teilweise sehr hohe Luftfeuchtigkeit vertragen können. Englisch ist unabdinglich, ein wenig Spanisch kann auch von Vorteil sein, vor allem dann wenn man auf eigene Faust unterwegs ist und sich von gemieteten Wagen durch die Gegend kutschieren lässt. Es werden keine deutschsprachigen Ausflüge durchgeführt. Es waren viele gehandikapte Mitreisende an Bord, die aber ständig auf die Hilfe der Servicekräfte angewiesen waren (z.B. Tragen der Tabletts im Buffetrestaurant, oder beim Ein- und Aussteigen in den Häfen, nicht zu vergessen das Tendern in Cabo San Lucas). Der Altersdurchschnitt lag bei Mitte 60, wobei ein hoher Anteil von Ende 70 bis Ende 80 vertreten war. | |
Rückreise Gebucht waren wir für die Lufthansa Economy-Class. Aber beim Einchecken habe ich mich nach einem Upgrade in die Businessklasse über unser Meilenkonto erkundigt und uns wurde Hoffnung gemacht dass es klappen könnte. Erst beim Check-In am Gate wurden wir aufgerufen und erhielten neue Tickets für die Businessklasse. So hatten wir das Glück für 50.000 Meilen die 10:15 Stunden dauernde und 5.690 Meilen lange Strecke mit sehr viel Komfort und Service verbringen zu können. Breite Sitze, die bis zur Schlafposition verstellt werden können, ein größerer Tisch, der mit einer Tischdecke gedeckt wurde. Gläser und Porzellan und richtiges Besteck sowie annehmbares Essen und fortlaufendes Servieren von Getränken verkürzten uns die Stunden. Aber was geschah - wir konnten bei den guten Platzverhältnissen nicht richtig schlafen, also werden die nächsten Tage sehr hart für uns werden. |