Exotische Karibik – Kreuzfahrt mit der Zenith

Häfen:
San Juan – Puerto Rico: nah am Centum gedockt, daher zu Fuß in die City. Hübsche Altstadt mit kleinen, verwinkelten Gassen, leider viel Autoverkehr; kein Ausflug in die Umgebung.
Charlotte Amalie – St. Thomas: Im Hafen waren außerdem die Jewel und die Millenium gedockt. Bei der Touristeninformation die Auskunft erhalten, für eine private Tour zu einem Taxidispatcher zu gehen und dann eine Inseltour zu machen. Ein zweites Ehepaar gesellte sich dazu und wir haben pro Person 20 $ für eine 2 ½ stündige Inselrundfahrt mit diversen Stops bezahlt. Und das in einem klimatisierten Van im Gegensatz zu den offenen Pritschenwagen, mit denen die Ausflüge vom Schiff durchgeführt wurden und die Gäste auf den kaum gepolsterten Sitzen durchgeschüttelt wurden. Auf dem Rückweg im Zentrum absetzen lassen und durch die Stadt gebummelt. Dann in einem der offenen Jeeps für 3 $ zurück zum Hafen und dort noch durch eine Shoppingmall gebummelt. Sehr günstige Preise nach Verhandlungen für Schmuck.
Basseterre, St. Kitts: auch hier haben wir mit einem zweiten Ehepaar, das wir bei den Taxen getroffen haben, einen Wagen für eine Inseltour gemietet, 2 ½ Stunden für zusammen 43 $. Interessant die Kontraste bei den Stränden an der Atlantikseite und an der Karibikseite. Nach der Tour kurz in die Stadt gelaufen, aber so uninteressant, daß wir auch wegen der Hitze schnell wieder zurück aufs Schiff gegangen sind.
St. Georges, Grenada: viele Zerstörungen noch zu sehen, die durch Hurrikan Ivan im letzten Herbst entstanden sind. Hier haben wir eine gebuchte Tour gemacht, da wir informiert wurden, daß wegen der Zerstörungen der Infrastruktur kaum mit privaten Anbietern zu rechnen sei. Die 4 ½ stündige Tour ging über einen Großteil der bis in den hintersten Winkel zerstörten Insel. Grenada ist u.a. abhängig von seiner Muskatnussernte. Auch diese Bäume wurden zum größten Teil zerstört und wachsen nur sehr langsam nach. Fahrt durch wirklich arme Gegenden, mit freundlich winkenden Menschen. Viel Regenwald mit absolut dichter Vegetation und oben den Plantagen für Muskatnuß, Zimt, Kakao und vieles mehr. Man war umhüllt von tollen Gerüchen. Besichtigung einer Plantage, die wie noch im letzten Jahrhundert betrieben wird. In einem Naturschutzgebiet wilde Affen gesehen. Wegen der Hitze direkt zurück zum Schiff.
Bridgetown, Barbados: zum ersten Mal Regen und das an meinem 50. Geburtstag. Telefonische Verbindung nach Deutschland im Gegenteil zu den anderen Inseln per Handy möglich (vorher nur in Puerto Rico). Diesmal haben wir eine Taxitour nur zu Zweit gemacht, 2 ½ Stunden für 80 $. Leider hat es auch hier wieder geregnet, daß man nicht oft aussteigen konnte. Über Nacht gedockt, dann mit einem Shuttle ins Zentrum von Bridgetown, um zu bummeln. Allerdings nicht viel Sehenswertes.
Philipsburg, St. Maarten: Zu unserer Überraschung hat bei der Ankunft die Queen Mary 2 auf Reede gelegen, gedockt waren außer uns die Disney Magic und die Dawn Princess. Mit einem Wassertaxi (Roundtrip 5 $) in den Ort gefahren. Für den Nachmittag hatten wir wieder eine private Taxitour geplant. Dieser Ort ist prädestiniert für die Leute, die Juwelen kaufen wollen. Die Juweliere reihen sich aneinander. Man sollte aber die großen Ketten, wie Diamond und Tanzanite International meiden. Hier ist verhandlungsmäßig nur ein geringer Spielraum, die Bedienungen sind teilweise an Arroganz kaum zu übertreffen (dies gilt für alle Inseln). Man sollte sich auf die kleinen Familienbetriebe konzentrieren und sich Zeit nehmen, sich mit den Besitzern oder Familienmitgliedern zu unterhalten und dann nach Herzenslust zu handeln. Niemals die auf den Etiketten angegebenen Preise zahlen, diese sind total überzogen und man kann teilweise mehr als 50 % herunterhandeln. Nach dem Kauf von Postkarten und der verzweifelten Suche nach einer Post für Briefmarken, waren wir so müde und es war wieder so heiß, daß wir uns gegen einen Inselausflug entschieden haben und aufs Schiff zurückgekehrt sind.
Cococay, Bahamas: nach einem schönen Frühstück an Bord wurden wir mit Booten zur Privatinsel von Celebrity gebracht. Wir waren positiv überrascht, wie gut es uns gefallen hat, da wir absolut keine Strandtypen sind und Uwe und ich vorher sehr skeptisch waren. Es gab diverse Liegemöglichkeiten, Tische und Stühle, Hängematten, ein schöner Sandstrand mit einer geschützten angelegten Lagune, angenehmer Wassertemperatur und diversen Möglichkeiten, diesen Tag auf der Insel zu verbringen. Mittags wurde ein Lunch an diversen überdachten Servicestationen in Buffetform ausgegeben.
Fazit: Wer neuere Schiffe gewohnt ist, mit Großzügigkeit, Modernität usw. sollte sich kein so altes Schiff antun. Wer keinen Trubel möchte ist hier sehr gut aufgehoben. Resümee: für Einsteiger empfehlenswert, da das Preis-Leistungsverhältnis sehr gut ist, weil das Schiff, verglichen mit anderen Celebrity-Schiffen sehr günstig angeboten wird. Empfehlenswert aber erst ab einem bestimmten Alter (wir sind beide um die 50 und waren mit die Jüngsten an Bord). Ansonsten geht alles sehr geruhsam zu; zurückhaltende Unterhaltung, kaum Lautsprecherdurchsagen, eben alles auf das ältere Publikum abgestimmt. Aber auf keinen Fall mehr 5 Sterne-Niveau mit dem Celebrity oder Reisebüros werben. Meine Bewertung wäre 3 ½ Sterne.
Ergänzung: Wie ich erfahren habe, ist die Zenith kurz nach unserem Aufenthalt renoviert worden. In welchem Umfang dies geschehen ist, kann ich nicht sagen.
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