Reisebericht - Kreuzfahrt Kanarische Inseln 2011



Anreise
erfolgte in sehr engen Sitzen mit Air Berlin. Dank Sitzplatzreservierung vorab per Telefon und Zahlung von Euro 20 pro Person hatten wir auf den Notausgangssitzen wenigstens ausreichend Beinfreiheit. Der Service an Bord war gut, ein Sandwich, Getränke, Schnuckereien wurden zwischendurch serviert. Der Flug von Düsseldorf nach Gran Canaria dauerte gut 4,5 Stunden.
Transfer / Check-In
Am Flughafen auf Gran Canaria lief alles zügig; schnell ging es mit den Transferbussen zum Hafen. Der Transfer war im Gesamtreisepreis von TUI inkludiert. Gegen 10 Uhr verließen wir den Flughafenbereich und waren nach einem sehr schnellen Check-In um 10:45 auf dem Schiff. Wir konnten noch nicht auf die Kabine aber alle sonstigen Einrichtungen nutzen. Passagiere 2.100, davon 180 Kinder (Winterferien in Baden-Württemberg, Bayern und Hamburg). Das Buffetrestaurant ist den ganzen Tag über durchgehend geöffnet, da immer wieder Transferbusse ankommen.
Kabine
unsere Kabine war die 8261 auf Deck 8 - Muschel, eine Innenkabine, am Heck gelegen. Es war nicht weit zum C-Treppenhaus mit direktem Zugang über die Treppen oder dem Lift zu Deck 11, dem Pooldeck, dem Ankermanns Platz oder anderen Schiffsgegebenheiten. So war auch der Zugang zum Atlantik Hauptrestaurant auf Deck 6 schnell zu erreichen. Die Kabine 8261 ist eine Familienkabine und besteht aus 3 Räumen. Dem sehr kleinen Bad, dem Vorraum mit 3 großen Schränken, ausreichend für Familien; dem Hauptraum mit dem in einer Nische eingelassenen Doppelbett; sehr ungünstig, da nur von einer Seite zu besteigen und unserem Gefühl nach auch schmaler als die gewöhnlichen Doppelbetten. Gegenüber dem Bett befindet sich eine breite Kommode mit weiteren Schubladen und einem großen Spiegel.
Über eine Schiebetür gelangt man in den zweiten Raum, mit einem Pullmannbett und einer zweisitzigen Schlafcouch. An der gegenüberliegenden Wand hängt ein LCD-TV mittlerer Größe mit Schiffskanälen und diversen deutschen Fernsehprogrammen. Ein Kühlschrank, ein Sessel und eine Leiter runden die Einrichtung ab.
Alles ist hell und freundlich gestattet und in gutem Zustand. Ein Blick in einige andere Innenkabinen zeigte ein großes Doppelbett vor Kopf mit daneben stehenden Nachtkonsolen, die bei uns komplett fehlten. Diese Kabinen wären uns lieber gewesen, aber wir hatten ja eine Flexkabine, bei der die Reederei die Kabine bestimmt und den Reisepreis um einige Hundert Euro vergünstigte.
Pro Tag werden pro Person 1 kleine Flasche Mineralwasser kostenlos zur Verfügung gestellt. Bei den normalen Kabinen sind die Getränke aus den Kühlschränken zu bezahlen.
Minus: es fehlen Waschlappen und die Klimaanlage ist sehr laut, selbst mit Oropax zu hören.
Tag 2 - Seetag und Entdeckungstouren auf dem Schiff
Seetag, aber auch Sehtag, denn wir haben die Zeit genutzt, um uns das Schiff anzusehen und alles zu entdecken. Entdeckenswert sind die diversen Bars und Lounges, die alle hell und freundlich sind; ob sie gefallen ist Geschmackssache. Optisch nicht gefallen hat uns die TUI Lounge (Deck 6), wenn sie abends in bläuliches Licht getaucht ist und man ziemlich ungesund aussieht. Dafür ist sie tagsüber ideal für mich geeignet, um zu schreiben, da einige Tische in Esstischhöhe sind. Die vorwiegend weiße Einrichtung wirkt schon sehr klinisch. Abends spielen hier Bands und es kann dazu getanzt werden. Die Bar hat sich dann doch zu unserer Stammbar entwickelt, weil es eine reine Nichtraucherbar ist. Vorgelagert befindet sich die Blaue Welt Lounge, mit sehr wenigen Sitzen. Auch hier ist alles auf Zweisamkeit ausgelegt, vier Personen finden kaum zusammenliegende Sitzbereiche. Außerdem erlebt man abends eine Kakophonie an Musik, wenn in der TUI Bar die Band und in der unteren Etage der Blauen Welt Bar der Pianist spielt. Dadurch dass alles offen ist, lässt sich das nicht vermeiden. Am besten gefällt uns der Innenbereich der Tapas y mas Bar (Deck 11 achtern) mit ihren gemütlichen Sitzecken und guter, freundlicher Bedienung, auch Wintergarten genannt. Außen befindet sich ein großer Bereich der Bar mit Holztischen und Stühlen, der während der Essenszeiten auch von Gästen des Anckelmannsplatz genutzt wird, um dort zu speisen. Das Anckelmannsplatz, das Buffetrestaurant, stößt sehr schnell an seine Platzkapazitäten, es ist für die Gästezahl zu klein. Zu zweit, wie wir, findet man noch einigermaßen einen Platz, aber wenn man zu Viert ist, dann wird es schon schwierig. Und wie wir feststellen mussten, scheuen sich die Deutschen, sich irgendwo dazu zu setzen. Das gilt auch abends für das Atlantik Restaurant, wie wir mehrfach mitbekommen haben, da wir in der Nähe des Eingangsbereiches mehrmals gesessen haben. Wenn sich nach einigen Tagen die Paare oder Familien zusammentun, wird es ganz schwierig, denn große Tische sind eine Ausnahme. Uns gefällt das Atlantik, die Zweier- oder Vierertische finden wir angenehm. Mal haben wir alleine, mal in Gesellschaft gespeist. Zum Essen komme ich später, ebenso wie zu den Getränken. Schauen wir uns weiter die Lokalitäten an, wie zum Beispiel das Casino auf Deck 7, einem düsteren, abends vollkommen verqualmtem Raum, in dem man die Nikotinluft fast schneiden kann. Leider muss man dort hindurch, um in die Aussicht Bar zu gelangen, am Heck gelegen, mit schönen Sitzmöglichkeiten im Freien. Auch hier erscheint tagsüber schnell eine Bedienung, die einem etwas Gutes tun möchte. Nicht sehr ansprechend ist die Abtanz Bar auf Deck 12. Die Himmel und Meer Lounge mit ihren großen Liegekissen wird tagsüber gut genützt um abzuhängen. Auf dem gleichen Deck befindet sich auch die X-Lounge, die nur den Suitengästen vorbehalten ist.
Minus: auf Deck 6, dem Promenadendeck gibt es keine Liegestühle, etwas, dass ich als großes Manko empfinde, denn dort ist auf allen bisherigen Schiffen unser Lieblingsplatz gewesen.
Minus: das Theater hat nur eine Vorstellung am Abend, um 21:30, und ist somit sehr voll und man bekommt nur einen Platz, wenn man frühzeitig dort ist. Geöffnet wird es um 20:30 und dann sind die ersten Passagiere dort, um Plätze zu reservieren, weil Partner und Freunde noch Getränke holen müssen. Denn im Theater hat man zwar schöne Tischchen, um Getränke abzustellen, aber es findet kein Barservice statt.
Plus: die Sitze sind bequem und die Reihen bieten genügend Beinfreiheit.
Restaurants
beginnen wir mit dem Anckelmannsplatz, dem Buffetrestaurant auf Deck 11. Es ist hell und freundlich eingerichtet, die Selbstbedienungstheken sind gut zu nutzen und bieten sehr viel Abwechslung. Wenn ich da nur an das Frühstück denke: Milchshakes und Yoghurtdrinks, eine schöne Auswahl an Wurst, Schinken und Käse; fertige Eierspeisen und Omelettes nach Wunsch, diverse Brot-, Brötchen- und Stutensorten, frisch gepresster Karottensaft, frisches Obst, diverse Fischsorten für das Katerfrühstück, und, und, und. Wer hier nicht das Passende findet, dem kann nicht geholfen werden. Auch mittags steht eine gute Auswahl zur Verfügung, sehr beliebt vor allem die Woktheke, bei der man sich sämtliche Zutaten an Gemüsen zusammenstellen kann, aus diversen Fleischsorten, wie Rind, Schwein, Ente, Huhn, Gambas usw. wählen kann. Dann gibt man den Teller ab, erhält eine Nummer in einem Tischständer, den man gut sichtbar auf seinem Tisch aufstellt. So erhält man dann nach einiger Zeit das frisch zubereitete Gericht, ganz nach seinen eigenen Wünschen. Wichtig zu wissen, dass am Wechseltag, also Sonntags, Anckelmannsplatz den ganzen Tag durchgehend geöffnet hat und nicht wie sonst, Pausen einlegt.
Das Atlantik Hauptrestaurant auf Deck 5 und 6, mit dem Zugang auf Deck 6, jeder kann sich selber einen Platz auf den zwei Decks suchen, oder sich zu einem freien Tisch führen lassen. Dafür und für andere Aufgaben stehen die Gastgeberinnen zur Verfügung, die auch gerne bei Problemen in sonstigen Angelegenheiten behilflich sind. Es sind viel Zweier- und Vierertische vorhanden. Im oberen Restaurant gibt es einen Bereich mit Tischen an denen Alleinreisende wenn gewünscht zusammen essen können, finde ich klasse. Die Auswahl umfasst zwei Menüs, man kann aber auch beliebig aus beiden Menüs kombinieren. Ein Menü wird als Vitalmenü, das andere als Schlemmermenü bezeichnet. Die Qualität ist wirklich gut, mit wenigen Ausnahmen nach unten. Die Speisen werden ansprechend präsentiert, allerdings sind die Portionen kleiner als auf amerikanischen Schiffen. In der Folge bestellen viele den gesamten Umfang, also fünf Gänge. Die Bedienungen, egal ob für die Speisen oder die Weinkellnerin sind sehr freundlich und entgegenkommend. Die Getränkeauswahl umfasst je zwei Weiß- oder Rotweine ohne Aufpreis, diverse Aperitifs und Digestifs, sowie eine größere Menge an Biersorten. Kaffee wird je nach Geschmack serviert, ob als Espresso, Cappuccino usw. Also rundum ein gutes Angebot an Speisen und Getränken, das sich gut mit den Angeboten auf amerikanischen Schiffen vergleichen lässt. Hervorheben möchte ich die gute Qualität des „Mein Schiff“ Mineralwassers, ob zu Tisch oder in der Kabine, leichte Kohlensäure und neutraler Geschmack, sehr angenehm. Anmerkung für eine bestimmte Person: es gibt zum Lunch und auch zum Dinner immer Fischmesser zu Fischgerichten!!!
Wir haben weder das Restaurant "Richards Feines Essen" noch das Steakrestaurant besucht.
Das Bistro war leider immer sehr voll, bei Gosch haben wir sehr gut gesessen und auch gut gegessen. Der Service ist sehr gut, man muss allerdings rechtzeitig reservieren, d.h. am besten sonntags nach Ankunft für einen Termin in der Woche, für Mittags oder abends.
3. Tag - Agadir, Marokko
für heute hatten wir einen Ausflug über das Schiff gebucht und zwar die Fahrt ins ungefähr eine Stunde entfernte Taroudannt. Eine Fahrt durch weite Ebenen, bewachsen mit unzähligen Arganbäumen, die von Ziegen bestiegen werden. Diese essen die Früchte, spucken die Kerne wieder aus, sie werden aufgesammelt und weiter verarbeitet zu Arganöl, einem sehr hochwertigen Öl, das bei uns in Kosmetikprodukten wieder zu finden ist. Außerdem werden in dieser Ebene Obstplantagen bewirtschaftet, wie Orangen, Mandarinen und Zitronen. Große Gewächshäuser, in denen unter anderem Rosen angebaut werden, prägen außerdem das Bild.
Bei Erreichen von Taroudannt gab es erst eine Fahrt entlang der alten Stadtmauer mit Besuch eines in die Steinmauer eingebauten Hotels, dem Palais Salam. Später wurde der Bus verlassen, die Mauer konnte bestiegen werden und dann kam es zu einem sehr langen Fußweg zum Markt in Taroudannt. Die Busse durften seit ein paar Tagen nicht mehr in den Innenbereich der Stadt fahren, daher war ein längerer Fußweg durch unansehnliche Stadtteile notwendig. Auf dem Markt war dann interessant, was so verkauft wurde. Draußen gab es einen Bereich, der wohl mit der Elektroabteilung von Saturn gleichzusetzen ist, mit allen möglichen Haushaltsmaschinen. Daneben bot ein Stand Plastikhaushaltsteile an, der nächste Händler offerierte Bekleidung. Alles war auf dem Boden aufgestapelt, eine neue Sicht für Käufer aus unserer Hemisphäre. Dunkel wurde es im überdachten Bereich des Marktes, in dem alles von Gewürzen, Obst, Bekleidung, Haushaltsgegenständen usw. angeboten wurde.
Da wir als Gruppe unterwegs waren, wurden wir auch kaum angesprochen, was sich allerdings änderte, als unserer Führer uns in einem verwinkelten Bereich alleine ließ, um eventuell Einkäufe zu tätigen. Lieber wäre uns ein Bereich gewesen, in dem wir etwas trinken konnten. Dafür blieb dann keine Zeit und es ging wieder zurück zum langen Weg zum Bus. Da wir uns vertrödelt hatten, blieb auch keine Zeit für den versprochenen Aussichtspunkt über Stadt und Hafen und wir kamen spät am Schiff an. Zugesagt hat uns dieser Ausflug nicht besonders. Die Fahrt war fast noch am Interessantesten.
4. Tag - Seetag
die Erholung war auch notwendig, wenn man wie ich das lange Laufen nicht gewohnt ist. Man kann an Bord an diversen Aktivitäten teilnehmen, kann den Tag an Deck verbringen, wenn das Wetter es zulässt, oder wie wir einen Teil der Zeit in der TUI Bar verbringen, um zu schreiben. Das Wetter ist einigermaßen, aber nicht so warm wie erhofft.
5. Tag - Teneriffa
auch hier haben wir uns für einen gebuchten Ausflug entschieden, Loro Parque in Puerto de la Cruz. Normalerweise fahren wir diese Strecke mit dem Linienbus, müssen aber erst ein langes Stück zum Busbahnhof laufen, dort warten bis der nächste Bus in knapp 45 Minuten durchgehend nach Puerto de la Cruz fährt. Für den Besuch im Loro Parque, der etwas außerhalb des Ortes liegt, muss man dann auf die Bimmelbahn des Parks warten oder sich ein Taxi nehmen. Dann kommen der Parkbesuch und alles wieder umgekehrt plus Taxifahrt vom Busbahnhof zurück zum Schiff. Die Fahrt ohne Eintritt kostet dafür auch nur rund 20 Euro, im Gegensatz zu den 55 Euro für den über das Schiff gebuchten Ausflug. Aber wir wollten es halt etwas bequemer haben, mussten uns dafür natürlich mit einer Zeiteinschränkung im Park abfinden. Denn die zugestandenen 3,5 Stunden sind nicht ausreichend, um alle Shows und wichtigen Gehege in Ruhe genießen zu können.
Die Zeit reicht nur für die Delfinshow um 11:00 und die Orcashow um 11:45 und jeweils vorher und nachher die Zeit, um alles andere zu besichtigen. Um 13:15 mussten wir wieder am Bus sein und uns fehlte definitiv eine Stunde.
Bei unserer Rückkehr regnete es in Santa Cruz; daher verzichteten wir nach einem späten Lunch darauf, in die Stadt zu gehen, obwohl wir bis spätabends im Hafen lagen.
6. Tag - La Gomera
hier haben wir die Kleine Inselrundfahrt mit Kolumbus gebucht. Dies beinhaltete eine 5-minütige Fahrt zum Zentrum, einen 70-minütigen Stadtrundgang zu Bauwerken, die mehr oder weniger Bezug zu Kolumbus haben. Dann ging es wegen starkem Regen im Laufschritt wieder zurück zum entfernt geparkten Bus und auf die Inselrundfahrt in den Nationalpark der Insel.
Über kurvenreiche Straßen wurden diverse Höhenmeter zurück gelegt und gaben Einblick in die faszinierende Natur der Insel. Da es auch weiterhin regnete, konnten wir nur einen Teil der Fotostopps zum Fotografieren nutzen. Trotzdem bekam man einen Einblick in die schöne, ursprüngliche Bergwelt von La Gomera. Es war kalt und man hätte gut eine Fleecejacke gebraucht.
Der Abend wurde an der Unverzichtbar geschlossen, an der man auf Deck11 hervorragend und geschützt sitzen kann. Die Cocktails sind sehr lecker, nicht zu süß, wie auf manch anderem Schiff und enthalten auch eine gute Portion Alkohol.
7. Tag - Lanzarote
für uns heute ein Bordtag. Denn wir haben die Insel erst vor rund 10 Monaten besucht und einen ausführlichen Inselausflug per Taxi gemacht, um die Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Daher schreibe ich heute weiter und wir verbringen einige Zeit an Deck, um uns zu sonnen. Allerdings muss man einen sonnigen und windgeschützten Platz suchen, denn es herrscht doch ein kalter Wind, nachdem es auch hier morgens wieder geregnet hatte.
8. Tag - Gran Canaria
heute heißt es für die meisten Passagiere, Abschied nehmen von der Mein Schiff. Und wir dürfen noch eine Woche länger bleiben. Denn uns reicht eine Woche nicht aus, aber das ist Geschmackssache und auch eine Sache der Geldbörse. Wichtig zu wissen ist auch für alle Anreisenden und Abreisenden, dass man so lange an Bord bleiben kann, wie man möchte, bis der Flug geht und das ist in vielen Fällen erst abends. Das gilt aber nur, wenn man das Anreisepaket oder auch TUI gebucht hat. Ansonsten muss man für den letzten Tag, wenn man bis nachmittags bleiben möchte, noch einen Betrag bezahlen. Und man kann morgens früh an Bord, wenn man früh eingeflogen ist.
Wir haben uns dafür entschieden, einen Ausflug mit dem Hop-on-Hop-off-Bus zu machen und uns so die Hauptstadt Gran Canarias anzusehen. Für den Preis von 15 Euro pro Person fährt man entweder eine Stunde die komplette Runde, oder steigt an diversen Haltestellen aus und nimmt einen Bus, der alle 20 Minuten vorbeikommt. Viel zu bieten hat die Stadt meiner Meinung nach nicht, daher würde ich auch eher eine Inselfahrt empfehlen. Für einen Strandtag war das Wetter wieder nicht geeignet. Wir hatten zwar morgens bei der Stadtrundfahrt rund 22 Grad, aber mittags kam dann wieder Regen auf. Ein Aufenthalt an Deck hat sich damit auch erledigt.
9. Tag - Seetag
heute hat sich gezeigt, dass die Innenräume des Schiffes sehr knapp bemessen sind. Denn wir haben Regen, Kälte und starken Seegang. Um einen geschützten Platz zu ergattern der überdacht ist, muss man viel Glück haben. Das Gleiche gilt für Plätze in den Lounges, dort sind die Leseratten und Kartenspieler zu Hause. Zwischendurch lockert es dann mal auf und man kann an Deck. Dort findet man dann in Decken, die in der Kabine bereit liegen, eingemummelte Passagiere, die etwas Sonne und frische Luft erhaschen möchten. Der Seegang macht vielen zu schaffen, es werden Spucktüten verteilt.
Uns geht es gut, wir haben uns daran gewöhnt und genießen auch warm angezogen einen Drink in der Unverzicht Bar auf Deck 11. Wie wir später erfahren haben, hatten die Ärzte ohne Pausen Sprechzeiten, um die notwendigen Spritzen gegen Seekrankheit verabreichen zu können.
10. Tag - Casablanca, Marokko
nach einer unruhigen Nacht, ist es weiterhin kalt. Wir sind froh, wenn die Temperaturen 14 Grad in der Sonne erreichen. Der Wind bläst stark und eine gefütterte Jacke wäre nicht das Schlechteste. Nach einem ausgiebigen Frühstück treffen wir uns im Theater für den Ausflug, Panoramafahrt Casablanca. Der dreistündige Ausflug bringt uns zuerst zur zweitgrößten Moschee der Welt, der Hassan 2 Moschee, ein beeindruckendes Bauwerk, das wir leider nur von außen besichtigen. Es kann aber ein Ausflug gebucht werden, um die Moschee auch von innen zu besichtigen. Neben der Moschee schlagen die hohen Wellen an die Uferbefestigungen. Glücklicherweise ist es trocken und wir benötigen die ausgegebenen Regenponchos nicht.
Die Fahrt geht weiter vorbei an diversen mehr oder weniger interessanten Sehenswürdigkeiten und endet an einem Basar, wo wir einige Zeit zur freien Verfügung haben. Hier ist alles mehr touristischer ausgelegt als in Taroudannt, es werden Fälschungen von Uhren, Handtaschen usw. angeboten und von allem die Uhrenhändler sind aufdringlicher. Alles in allem hätte ich mir mehr von Casablanca erwartet, aber es ist halt nur eine Großstadt in Marokko mit anscheinend wenig Geschichte, die sich hier widerspiegelt.
Das Wetter bleibt kalt, es regnet wieder, die Decks können nur überdacht genutzt werden, die Restaurants und Lounges sind wieder voll, aber wir genießen jede Minute. Der Sturm lässt auch leider nicht nach, beim Laufen wird man hin- und her geschoben und man könnte denken, dass alle auf dem Schiff den inkludierten alkoholischen Getränken zu stark zugesprochen haben. Ich lande nachts nach einem Toilettenbesuch mit dem Kopf an der Duschabtrennung, glücklicherweise ist es glimpflich abgelaufen.
11. Tag - Seetag
das Wetter ist nach wie vor schlecht. Die Sonne scheint zwar, aber es ist sehr stürmisch und kalt. Die Windstärke erreicht nicht selten 8 - 9 und es werden bis zu 6 Meter hohe Wellen angesagt. Alle Veranstaltungen an Deck werden abgesagt, wie schon in den letzten Tagen. Die Lounges sind wieder überfüllt, alle die nicht seekrank sind, befinden sich in den diversen Aufenthaltsbereichen.
Wir haben uns sagen lassen, dass der Verbrauch an Schiffszwieback stark angestiegen ist. Die Ärzte haben gut zu tun, denn es hat doch viele Mitreisende erwischt und sie konnten noch nicht viel von den Annehmlichkeiten des Schiffes genießen. Außerdem drückt das weiterhin schlechte Wetter auf die Stimmung.
Uns stört es nicht sehr, aber wir hatten ja auch die erste Woche mit wesentlich besserem Wetter und Seegang.
12. Tag - Madeira
endlich scheint das Wetter besser zu werden. Wir wollen selber einen Ausflug unternehmen und verhandeln im Hafen mit einem der vielen Taxifahrer. Zuerst verlangt er für eine vierstündige Fahrt in den Norden und Nordosten der Insel 140 Euro. Wir einigen uns auf 120 Euro, nehmen aber kurz darauf ein weiteres deutsches Paar auf und der Preis reduziert sich auf 80 Euro pro Paar. Außerdem kommt eine weitere Strecke hinzu mit dem Ziel Porto Moniz, des am Weitesten entfernten Ortes der Insel.
Die Fahrt geht immer weiter hinauf, durch malerische Orte, fantastische Landschaften, Berge und Täler und vorbei an unendlich vielen Wasserfällen. Wir erreichen Sao Vincente mit diversen Fotostopps unterwegs und immer wieder bieten sich malerische Ausblicke auf diese Insel des heute leider nicht "ewigen Frühlings". Blumen blühen auch nur wenige, aber wir sehen unendlich viele Terrassen, auf denen Wein, Kartoffeln, Bananen, Zwiebeln und Erdbeeren angebaut und bald geerntet werden können. Ein mühseliges Unterfangen, wie hier der Natur landwirtschaftliche Flächen abgerungen werden. Pflanzen, die bei uns teuer bezahlt werden, wie Strelizien und Calla wachsen hier an den Straßenrändern wie Unkraut. In Porto Moniz angekommen erwarten uns vulkanische Becken, in die das Meerwasser flutet und in denen man ungefährdet schwimmen kann (wenn es denn warm wäre).
Heute erleben wir Temperaturen von 7 Grad oben in den Bergen bis zu 18 Grad bei unserer Rückkehr nach Funchal. Und wir erleben die Blumeninsel bei Schnee. Denn vor zwei Tagen hat es hier in den Bergen so viel geschneit, wie seit 25 Jahren nicht mehr. Das führte dazu, dass Einheimische hoch in die Berge fuhren, um sich den Schnee anzusehen, dort von einem weiteren Wintereinbruch überrascht wurden und nicht mehr in die Täler herunterfahren konnten. Sie mussten ihre Autos (73) stehen lassen und wurden von der Feuerwehr evakuiert.
Wir erleben ein herrliches Hochplateau mit Schnee, Eiseskälte, einer Fahrt durch die Wolken und wieder herrlichen Aussichten; eine ganz andere Pflanzenwelt präsentierte sich uns, im Gegensatz zu den Tälern und der Küste. Hier oben grasen sogar Kühe, deren Hinterlassenschaften manchmal die Straße zieren. Zurück geht die Fahrt in den Süden der Insel, durch Ribeira Brava, einem erneuten Blick auf die atemberaubende Steilküste.
Bei Sonnenschein erreichen wir nach 5 Stunden Fahrt, die sich wirklich gelohnt hat, Funchal und genießen einen letzten Ausblick auf Funchal und den Hafen mit der "Mein Schiff", die im Sonnenlicht erstrahlen. Der Nachmittag an Deck in der Sonne entschädigt für die letzten Tage und wir hoffen auf besseres Wetter auf den letzten beiden Inseln.
13. Tag - La Palma
wird auch Isla Bonita, die Schöne genannt und verdankt ihr Entstehen wie alle anderen Kanarischen Inseln vulkanischen Aktivitäten. Die Insel ist ganzjährig von üppiger, grüner Vegetation bedeckt und von einem Höhenzug in zwei klimatische Zonen unterteilt. Lorbeerwälder, wüstenähnliche Regionen und Lavafelder sind hier anzutreffen. Da wir die Insel erst vor 10 Monaten im Rahmen einer anderen Kreuzfahrt besucht haben, beschränken wir uns diesmal auf die Hauptstadt Santa Cruz de La Palma, deren Altstadt komplett unter Denkmalschutz gestellt wurde. Herrlich die alten Gebäude mit ihren Balkonen, wunderschön bepflanzt, den hübschen Gassen mit ihren Kunstgewerbegeschäften, hier macht das Bummeln Spaß.
Die Temperaturen sind gemäßigt, ein kleiner Lichtblick.
14. Tag - Fuerteventura
eine uns unbekannte Insel. Wir haben keinen Ausflug gebucht und wollen uns im Hafen umhören. Es ist warm, endlich, man kann auf eine Jacke verzichten und endlich die Sonne genießen. Die Fahrten mit dem Taxi sind relativ teuer, da die Entfernungen größer sind. So sind es nach Corralejo rund 30 Kilometer und die Fahrt kostet 35 Euro. Wenn man direkt wieder zurück fährt bleibt es bei diesem Preis. Man kann den Fahrer für 15 Euro die Stunde warten lassen, oder muss sich zurück ein anderes Taxi nehmen. Das wären also 70 Euro hin und zurück. Dann kann man sich ja vorstellen, was eine Inselrundfahrt so kostet. Wir hören im Tourismusbüro im Hafen gut zu und entscheiden uns für den Linienbus Nummer 6.
Mit einem Zubringershuttle (nur an Cruisetagen) werden wir zum Busbahnhof gebracht und steigen dort nach Zahlung von 3,10 Euro in den Bus 6 nach Corralejo. Die Fahrt dauert rund 40 Minuten und man sieht genau so viel, als wäre man mit einem Ausflugsbus unterwegs. Eine endlose Steinlandschaft, die dann langsam übergeht in Dünen und breite Strände. Nach einem Spaziergang geht es mit dem Bus wieder zurück. Das ganze hat uns zusammen 12,40 Euro gekostet. Hier Urlaub zu machen, kann ich mir nicht vorstellen, dazu ist die Insel zu eintönig und wird in den bewohnten Bereichen dominiert von Ferienwohnungen oder Häusern, oder wie in Corralejo Beach von großen RIU Hotels.
Nachmittags ist es voll an Deck, denn die Sonne scheint weiterhin und wir genießen unseren letzten Tag an Bord, in der herrlichen kanarischen Sonne.
15. Tag - Gran Canaria
das Ende unserer Kreuzfahrt mit der Mein Schiff 1. Wir haben das Anreisepaket mit dazu gebucht und unser Flug geht gegen 10:50. Abholung ist gegen 7:30 und um 6:00 sind wir daher schon zu unserem letzten Frühstück im Anckelmannsplatz. Noch einmal den leckeren Bananenshake genießen, oder Uwe sein Omelette.
Das muss jetzt bis Juni anhalten, wenn es auf die Prinsendam geht.
Fazit:
gleich mit unserem Urteil vorweg: unbedingt empfehlenswert, guter Service, gutes Essen, gute Getränke. Überall auf dem Schiff will man es dem Gast so angenehm wie möglich gestalten.
Fast alles kann mit den amerikanischen Reedereien mithalten, bis auf die Shows. Das Theaterensemble empfanden wir als zweitklassig, verglichen mit den Amerikanern, die Abba-Show am ersten Abend und die Schlagershow waren gelinde gesagt grottenschlecht. Musicalsänger sollten sich niemals an ABBA oder an deutschen Schlagern versuchen, das passt nicht zusammen.
Besser waren die Shows mit modernen internationalen Musicalmelodien, da schneiden die Amerikaner schlechter ab, da diese immer noch West Side Stroy u.ä. dazurechnen.
Das Schiff ist größtenteils in gutem Zustand, bis auf die Teppiche in den Treppenhäusern und den Kabinenfluren. Man hat aber während der Fahrt angefangen, diese auszutauschen, dafür ist eine englische Crew an Bord. Auf eine andere Crew, nämlich die Schiffscrew möchte ich gerne eingehen; diese hat uns gut gefallen. Allerdings sollte man nicht erwarten, dass alle deutsch sprechen. Bei den Kräften an vorderster Front ist dies der Fall, wenn es sich nicht um deutsche Mitarbeiter handelt, aber bereits bei den Leuten in der "zweiten Reihe", wie z.B. dem Busboy oder den Kabinenstewards sind nur die notwendigsten Sätze vorhanden. Sie sind glücklich, wenn sie sich in Englisch unterhalten können.
Das All-Inklusive-Konzept hat uns gefallen, auch wenn wir nicht so die "großen Trinker" sind. Uwe trinkt nur ab und zu mal ein Bier, anderen Alkohol fast gar nicht, bis auf den Portwein vor dem Essen und ich habe mich schon durch einige Drinks durchprobiert. Sehr schnell, noch wenn das Glas voll ist, werden einem neue Drinks angeboten. Es herrscht keine Zurückhaltung, was die Menge betrifft. Betrunkene haben wir persönlich kaum gesehen, es soll aber schon einige am Morgen gegeben haben. Die TUI-Bar ist viel zu klein, wenn man eine Nichtraucherbar bevorzugt und man muss abends oft weiterziehen, weil man keinen Platz erhält, schade. Wir würden die "Mein Schiff" wieder buchen, wenn es denn eine für uns interessante Route geben wird. Viele haben an Bord direkt wieder gebucht.


© 2011 by Marita & Uwe Oppermann. Design by Uwe Oppermann.